Chinas PrÀsident droht mit gewaltsamer Vereinigung
China ist riesig, Taiwan ist klein: Doch die UnabhÀngigkeit der Insel will China nicht akzeptieren. Nun drohte der chinesische PrÀsident mit Gewalt.
Chinas PrĂ€sident Xi Jinping hat angekĂŒndigt, die Vereinigung Chinas mit dem demokratischen Taiwan zu erzwingen, notfalls auch mit Gewalt. China mĂŒsse und werde wiedervereinigt werden, sagte Xi laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua in einer Rede in der GroĂen Halle des Volkes in Peking. Eine Vereinigung sei "unvermeidlich". Ein unabhĂ€ngiges Taiwan widerspreche dem Trend der Geschichte.
China wolle eine friedliche Vereinigung erreichen, lasse aber "keinen Raum fĂŒr separatistische AktivitĂ€ten", sagte Xi weiter. "Wir geben kein Versprechen ab, auf die Anwendung von Gewalt zu verzichten, und behalten uns die Möglichkeit vor, alle erforderlichen Mittel zu ergreifen", fĂŒgte er hinzu.
AuĂergewöhnlicher Status der Insel
Der Streit um den Status Taiwans geht auf den BĂŒrgerkrieg in China zurĂŒck, als die Truppen der nationalchinesischen Kuomintang nach ihrer Niederlage gegen Maos Kommunisten nach Taiwan flĂŒchteten. Seit der offiziellen GrĂŒndung der Volksrepublik China 1949 betrachtet Peking die Inselrepublik Taiwan, die selbst demokratische Wahlen abhĂ€lt, als abtrĂŒnnigen Landesteil und droht mit einer RĂŒckeroberung.
Der internationale Status ist auĂergewöhnlich. Nur wenige Staaten erkennen Taiwan als unabhĂ€ngigen Staat an â vor allem, um die Volksrepublik China nicht zu verĂ€rgern. Viele Staaten, darunter Deutschland, unterhalten aber informelle Beziehungen. Peking betrieb zuletzt verstĂ€rkt die internationale Isolierung Taiwans. Von den meist kleineren Staaten, die Taiwan diplomatisch anerkannt hatten, konnte Peking fĂŒnf auf seine Seite ziehen.
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In ihrer Neujahrsansprache am Dienstag sagte Taiwans PrÀsidentin Tsai Ing-Wen, dass ihr Land nicht bereit sei, "unsere SouverÀnitÀt aufzugeben oder ZugestÀndnisse hinsichtlich der Autonomie zu machen".