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Tripolis: Drohne feuert Raketen ab – Tote bei Luftangriffen auf Libyens Hautpstadt


Papst fordert humanitäre Korridore
Drohne feuert Raketen ab – Tote bei Luftangriffen in Tripolis

Von dpa
29.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Libysche Kämpfer in Tripolis: Ein Ende der Kämpfe ist nicht absehbar.Vergrößern des BildesLibysche Kämpfer in Tripolis: Ein Ende der Kämpfe ist nicht absehbar. (Quelle: Ismail Zitouny/Reuters-bilder)
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Bei Luftangriffen auf die libysche Hauptstadt Tripolis sterben mindestens neun Menschen. Ins Visier geraten auch gefangene Flüchtlinge. Ein Ende der Kämpfe ist nicht absehbar.

Die libysche Hauptstadt Tripolis ist erneut aus der Luft angegriffen worden. Dabei seien neun Menschen getötet und 35 weitere verletzt worden, sagte ein Sprecher der libyschen Armee am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Eine Drohne habe in der Nacht zum Sonntag mehrere Raketen auf ein Militärlager im Süden der Hauptstadt gefeuert. Unter den Toten seien auch vier Zivilisten.

Eine Rakete sei in einem Wohngebiet eingeschlagen, sagte Militärsprecher Mustafa al-Madschai. Ein Sprecher des libyschen Außenministeriums machte die Truppen von General Chalifa Haftar für den nächtlichen Angriff verantwortlich. Die Angriffe seien in einem dicht besiedelten Gebiet von Tripolis erfolgt. Die internationale Gemeinschaft müsse einschreiten, damit die Angriffe auf die Hauptstadt gestoppt würden, sagte Ministeriumssprecher Mohammed al-Kablaui.

Der libysche General Haftar hatte seinen Truppen Anfang des Monats den Vormarsch auf Tripolis befohlen. Dort hat die von den UN unterstützte Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch ihren Sitz. Haftar ist mit dem Parlament im Osten Libyens verbunden, das als Gegenregierung gilt. Derzeit gibt es besonders in den südlichen Gebieten und Vororten von Tripolis heftige Kämpfe.

Papst Franziskus schaltet sich ein

Papst Franziskus forderte am Sonntag, Flüchtlingslager in Libyen zu evakuieren und Migranten aus dem Bürgerkriegsgebiet zu retten. "Ich rufe dazu auf, dass besonders Frauen, Kinder und kranken Menschen so schnell wie möglich über humanitäre Korridore gerettet werden", sagte Franziskus auf dem Petersplatz in Rom.

Mitte vergangener Woche hatte es in einem Flüchtlingslager in Kasr Bin Gaschir einen gewaltsamen Zwischenfall gegeben. Etwa 700 gefangene Migranten waren in dem Lager beschossen und verletzt worden, wie Videos aus dem Lager zeigten. Nach unterschiedlichen Angaben von Hilfsorganisationen sollen auch mindestens zwei Menschen getötet worden sein. Etwa 3.000 Menschen befinden sich nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen in Internierungslagern in Tripolis.

Seit Beginn der Kämpfe um die libysche Hauptstadt sind nach UN-Angaben mindestens 296 Menschen getötet und weitere 1.441 verletzt worden. Am Montag sollen 147 Migranten per Flugzeug von Libyen nach Italien in Sicherheit gebracht werden, wie das italienische Innenministerium am Freitag mitteilte.

Libyen ist ein Knotenpunkt für Migranten

Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch begrüßte den Appell des Kirchenoberhauptes. "Wir begrüßen die jüngste Deutlichkeit des Papstes in Bezug auf die Situation in Libyen und auf dem Mittelmeer", teilte die Organisation am Sonntag in einer Twitter-Kurzbotschaft mit. "Wir würden liebend gerne sehen, wie aus Worten Taten werden", schrieb Sea-Watch.

Libyen ist für afrikanische Flüchtlinge ein Knotenpunkt auf ihrem Weg nach Europa. Zahlreiche Migranten, die im Meer aufgegriffen oder gerettet werden, landen in libyschen Flüchtlingslagern. Eine Gruppe von rund 140 Flüchtlingen aus Libyen wurde am Montag in Rom erwartet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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