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Naher Osten: Lage zwischen Israel und Islamischem Dschihad beruhigt sich


Nach nächtlichen Luftangriffen
Lage zwischen Israel und Islamischem Dschihad beruhigt sich

Von dpa, rtr, mvl

15.11.2019Lesedauer: 3 Min.
Israelische Luftangriffe: Die mittlerweile geltende Waffenruhe scheint zumindest zeitweilig zu halten.Vergrößern des BildesIsraelische Luftangriffe: Die mittlerweile geltende Waffenruhe scheint zumindest zeitweilig zu halten. (Quelle: Adel Hana/ap-bilder)
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In der Nacht gab es noch Luftangriffe, mittlerweile scheint die Waffenruhe zwischen Israel und dem Islamischen Dschihad zu halten. Die Freitagsproteste in Gaza könnten die Lage aber wieder verschärfen.

Nach einer neuen Eskalation der Gewalt im Nahen Osten hat sich die Lage am Freitag zunächst beruhigt. Noch in der Nacht hatten israelische Kampfflugzeuge Ziele der palästinensischen Extremistenorganisation Islamischer Dschihad angegriffen, wie die Armee auf Twitter mitteilte. Vorausgegangen war neuerlicher Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. Doch ab Freitagmorgen hielten sich beide Seiten zurück. Allerdings war unklar, wie sich die üblichen Proteste nach dem Freitagsgebet an der Gaza-Grenze zu Israel entwickeln würden.

Israelund der Islamische Dschihad hatten sich unter Vermittlung Ägyptens und der Vereinten Nationen am Donnerstag zwar auf eine Waffenruhe geeinigt. Trotzdem feuerten militante Palästinenser bis zum Donnerstagabend nach Armeeangaben noch vereinzelt Raketen nach Israel ab. Im israelischen Grenzgebiet blieben nach Radioberichten die Schulen am Freitag erneut geschlossen.

Demonstranten forderten Zerstörung Israels

Am Donnerstagabend gingen an mehreren Orten im Gazastreifen Tausende Menschen auf die Straße und protestierten gegen die Waffenruhe. In Sprechchören forderten sie die Zerstörung Tel Avivs, wie Videos im Internet zeigten.

Die Zahl der durch israelische Luftangriffe getöteten Palästinenser im Gazastreifen war am Donnerstag auf 34 angestiegen. Die meisten waren nach palästinensischen Quellen militante Palästinenser.

Die israelische Zeitung "Haaretz" berichtete allerdings unter Berufung auf die Armee, das Militär habe einen Fehler eingestanden beim Luftangriff auf ein Haus im Gazastreifen. Bei dem Angriff war in der Nacht zum Donnerstag nach ersten Angaben von Augenzeugen und örtlichen Medien ein Kommandeur des Islamischen Dschihad mit seiner Familie getötet worden. Mit Rasmi Abu Malhous seien in Dir al-Balah acht Menschen getötet worden, darunter fünf Minderjährige, bestätigte das Gesundheitsministerium in Gaza.

Sprecherin äußerte sich nicht

Das palästinensische Menschenrechtszentrum Al Misan in Gaza teilte am Freitag allerdings mit, alle bei dem Luftangriff getöteten Menschen seien Zivilisten gewesen. Es hätten sich keine militanten Palästinenser, etwa des Islamischen Dschihad, in dem Privathaus befunden. Rasmi Abu Malhous sei ein einfacher Beduine gewesen, sein Bruder ein pensionierter Mitarbeiter der Palästinensischen Autonomiebehörde im Gazastreifen. Dies hätten eine Untersuchung und die Befragung von Nachbarn ergeben.

Laut "Haaretz" war die Armee nach eigenen Angaben davon ausgegangen, das Gebäude sei leer. Eine Armeesprecherin wollte sich zunächst nicht dazu äußern. Bereits am Donnerstag hatte die Armee mitgeteilt, der Bericht über den Tod Unbeteiligter bei einem Einsatz im Zentrum des Gazastreifens werde untersucht.

Die militanten Palästinenser hatten mit dem Raketenbeschuss Israels auf die gezielte Tötung ihres Militärchefs Baha Abu Al Ata durch die israelische Luftwaffe reagiert. Diesem wurde vorgeworfen, kürzlich eine Reihe grenzüberschreitender Raketen-, Drohnen- und Scharfschützenanschläge durchgeführt und weitere geplant zu haben. Auch seine Frau kam bei dem Angriff in der Nacht zum Dienstag ums Leben. Israel griff anschließend Dutzende Ziele des Islamischen Dschihad im Gazastreifen an.

Vom Iran finanziert

Der Islamische Dschihad wird von EU und USA als Terrororganisation eingestuft und hat in der Vergangenheit häufig Anschläge in Israel verübt. Die Organisation wird von Israels Erzfeind Iran finanziert und hat sich die Zerstörung des jüdischen Staates auf die Fahnen geschrieben.


Seit Ende März 2018 protestieren freitags in der Regel Tausende Palästinenser aus dem Gazastreifen an der Grenze zu Israel. Dabei kommt es regelmäßig zu Konfrontationen mit israelischen Soldaten. Dabei sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums aus Gaza 313 Palästinenser getötet und Tausende weitere verletzt worden. Die Protestler verlangen unter anderem eine Aufhebung der Blockade, die Israel und Ägypten über den Gazastreifen verhängt haben. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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