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Belarus: Tichanowskaja fordert Nichtanerkennung Lukaschenkos von EU


Tichanowskaja fordert
EU darf Sieg Lukaschenkos nicht anerkennen

Von dpa
19.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Swetlana Tichanowskaja: Die Präsidentschaftskandidatin hat die EU aufgefordert, den aktuellen Machthaber in Belarus, Aljaksandr Lukaschenko, nicht anzuerkennen.Vergrößern des BildesSwetlana Tichanowskaja: Die Präsidentschaftskandidatin hat die EU aufgefordert, den aktuellen Machthaber in Belarus, Aljaksandr Lukaschenko, nicht anzuerkennen. (Quelle: Swetlana Tichanowskaja Wahlkampfbüro/dpa-bilder)
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Kurz bevor die EU darüber berät, wie sie auf die Gewalt in Belarus reagieren soll, meldet sich die Präsidentschaftskandidatin aus dem Exil an die Verantwortlichen. Sie hat eine klare Forderung.

Die Präsidentenkandidatin Swetlana Tichanowskaja hat die Europäische Union vor ihrem Sondergipfel zur Lage in Belarus (Weißrussland) zur Nichtanerkennung der Wahl von Staatschef Alexander Lukaschenko aufgerufen. Die Abstimmung am 9. August sei gefälscht gewesen, sagte sie in einer am Mittwochmorgen veröffentlichten Videoansprache – Stunden vor Beginn des per Videokonferenz organisierten Gipfels, der um 12 Uhr (MESZ) angesetzt war. "Lukaschenko hat jede Legitimität in den Augen des Volkes und der ganzen Welt verloren", sagte sie auf Englisch in einer trauerschwarzen Umgebung. Es habe bei den Protesten gegen Lukaschenko durch Polizeigewalt Hunderte Verletzte und mindestens zwei Tote gegeben.

"Die zweite Woche in Folge kämpft meine Nation um ihr verfassungsmäßiges Recht, ihre Anführer zu wählen", sagte die 37-Jährige. Sie war aus Angst um ihre Sicherheit und die ihrer Kinder ins EU-Nachbarland Litauen geflüchtet. Die Wahlen seien weder fair noch transparent gewesen. Die Bürger, die zur Verteidigung ihrer Stimmen auf die Straße gingen, "wurden brutal geschlagen, eingesperrt und durch das Regime gefoltert". Lukaschenko klammere sich weiter an die Macht. All dies passiere mitten in Europa.

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Tichanowskaja will Dialog mit Machtapparat

Um einen friedlichen Machttransfer in dem Land zu sichern, habe sie die Gründung eines Koordinierungsrates auf den Weg gebracht. Das Gremium mit Vertretern der Zivilgesellschaft sollte noch am Mittwoch zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen. International bekannteste Vertreterin ist die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch. Der Koordinierungsrat strebe einen Dialog mit dem jetzigen Machtapparat an, sagte Tichanowskaja. Lukaschenko hatte der Opposition dagegen vorgeworfen, illegal die Macht an sich reißen zu wollen.

Der Koordinierungsrat arbeite mit dem Ziel, umgehend faire und demokratische Neuwahlen für das Präsidentenamt auszurufen – mit internationaler Beobachtung, wie es sie am 9. August nicht gegeben hatte. "Verehrte Anführer Europas, ich rufe Sie dazu auf, das Aufwachen von Belarus zu unterstützen." Tichanowskaja betonte, dass es hier um eine Anerkennung internationalen Rechts des Volkes gehe, seine eigene Wahl zu treffen.

In dem Video war oben rechts auch die historische weiß-rote Flagge von Belarus zu sehen, die die Opposition für sich nutzt. Im Falle eines Machtwechsels dürfte dies die neue Staatsflagge von Belarus werden. Lukaschenkos Unterstützer tragen die offizielle rot-grüne Staatsfahne.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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