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Lukaschenko: Email-Anbieter widerlegt angebliche Bombendrohung


Erzwungene Notlandung
E-Mail-Anbieter widerlegt Lukaschenko

Von dpa
Aktualisiert am 29.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Alexander Lukaschenko bei einem Treffen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten: Der belarussische Machthaber hat eine Bombendrohung der Hamas für die erzwungene Notlandung eines Flugzeugs in Minks verantwortlich gemacht.Vergrößern des BildesAlexander Lukaschenko bei einem Treffen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten: Der belarussische Machthaber hat eine Bombendrohung der Hamas für die erzwungene Notlandung eines Flugzeugs in Minks verantwortlich gemacht. (Quelle: Sergei Shelega/dpa-bilder)
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Eine Bombendrohung soll laut dem belarussischen Regime Grund für die Notlandung des Ryanair-Jets am vergangenen Wochenende gewesen sein. Nun bestätigt ein Mailbetreiber: Die Geschichte kann so nicht stimmen.

Vor der erzwungenen Landung in Belarus am vergangenen Sonntag wurde eine Ryanair-Passagiermaschine bereits umgeleitet, noch bevor eine E-Mail mit einer angeblichen Bombendrohung abgeschickt wurde. Dies bestätigte der E-Mail-Dienst Protonmail am Freitag im schweizerischen Genf.

Die E-Mail, auf die sich Machthaber Alexander Lukaschenko zur Begründung für die Umleitung der Maschine berief, wurde von einem Server dieses Dienstes versandt. Über die Ungereimtheiten hatte auch t-online berichtet. International gab es an Lukaschenkos Behauptung zuvor schon erhebliche Zweifel. Nach der Landung wurden ein Regierungskritiker und seine Freundin verhaftet.

Mail angeblich Grund für Landung

Die Behörden in Belarus behaupten, das Flugzeug auf dem Weg von Griechenland nach Litauen sei wegen einer Bombendrohung nach Minsk umgeleitet worden. Wie sich herausstellte, war keine Bombe an Bord. Kritiker argwöhnen, dass die Regierung die Drohung erfunden hat, um des regierungskritischen Bloggers Roman Protassewitsch habhaft zu werden.

"Wir können sehen, wann die E-Mail geschickt wurde, und wir können bestätigen, dass die fragliche E-Mail abgeschickt wurde, nachdem das Flugzeug umgeleitet worden war", bestätigte der Sprecher von Protonmail der Deutschen Presse-Agentur per E-Mail. "Wir haben keine glaubhaften Beweise dafür gesehen, dass die Behauptungen von Belarus der Wahrheit entsprechen." Das Unternehmen unterstütze die europäischen Behörden bei ihren Untersuchungen.

Hamas: Vorwürfe absurd

Die Behörden des autoritär geführten Landes hatten das Ryanair-Flugzeug vergangenen Sonntag mit Hilfe eines Kampfjets zur Landung gezwungen. Belarus nannte die im Gazastreifen herrschende Hamas als Absender einer Bombendrohung. Ein Hamas-Sprecher wies dies kurz darauf als "absurd" zurück. Die Maschine flog später weiter nach Vilnius – ohne Protassewitsch und Freundin.

"Am 26. Mai ist die Kopie einer E-Mail an die Presse weitergegeben worden. Die Empfänger bekamen diese E-Mail nicht von Proton, und durch die Verschlüsselung, die Protonmail nutzt, können wir den Inhalt der darin enthaltenen Botschaft weder sehen noch bestätigen", teilte der Sprecher weiter mit. Das Unternehmen sehe aber den Zeitpunkt, an dem sie verschickt wurde. Nach Angaben von Protonmail versuchte die belarussische Regierung seit Sommer 2020 mehrfach, Landsleuten den Zugang zu Protonmail zu verwehren. "Wir verurteilen diese Aktionen, ebenso wie die Aktionen im Zusammenhang mit Ryanairflug 4978."

USA kündigen Sanktionen gegen Belarus an

Washington (AFP) - Wegen der erzwungenen Landung eines Passagierflugzeugs in Minsk und der Festnahme des Regierungskritikers Roman Protassewitsch verhängen die USA Sanktionen gegen Belarus. Die Strafmaßnahmen beträfen neun belarussische Staatsunternehmen sowie ranghohe Verantwortliche im Umfeld des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, erklärte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Freitag (Ortszeit). Zuvor hatte auch die EU umfassende Sanktionen gegen die Führung in Minsk beschlossen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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