t-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
Such IconE-Mail IconMenΓΌ Icon

MenΓΌ Icont-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
HomePolitikAuslandKrisen & Konflikte

Afghanistan: Erobern die Taliban Kundus ein drittes Mal?


Schlagzeilen
Symbolbild fΓΌr einen TextUnfall auf Bundesstraße – sieben ToteSymbolbild fΓΌr einen TextModeratorin zeigt sich ungeschminktSymbolbild fΓΌr einen TextWolfsmensch im Harz gibt RΓ€tsel auf
Anzeige
Loading...
Loading...
Loading...

Afghanistan: Erobern die Taliban Kundus ein drittes Mal?

Von afp
27.06.2021Lesedauer: 3 Min.
Soldaten der afghanischen Armee auf Patrouille: 2015 und 2016 hatten die Taliban Kundus jeweils kurz eingenommen, bevor sie wieder vertrieben werden konnten.
Soldaten der afghanischen Armee auf Patrouille: 2015 und 2016 hatten die Taliban Kundus jeweils kurz eingenommen, bevor sie wieder vertrieben werden konnten. (Quelle: Sanaullah Seiam/imago-images-bilder)
Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo

Bis Ende 2020 war die Bundeswehr im nordafghanischen Kundus stationiert. Jetzt belagern die Taliban die Stadt, unter den mehr als 300.000 Einwohnern wΓ€chst die Verzweiflung.

In der von den radikalislamischen Taliban belagerten nordafghanischen Stadt Kundus herrscht angespannte Ruhe. MilitÀrfahrzeuge patrouillieren auf den ansonsten weitgehend leeren Straßen, die meisten GeschÀfte sind geschlossen. Die Stadt wird von den Taliban belagert, die derzeit in Nordafghanistan vorrücken. Bis Ende 2020 war die Bundeswehr in Kundus für die Stabilisierung der Sicherheitslage zustÀndig.

ObstverkΓ€ufer Qudratullah ist verzweifelt. Seit dem Beginn der jΓΌngsten KΓ€mpfe in der Provinz hat er kaum mehr etwas verkauft. "Wenn die Regierung keinen Einsatz gegen die Taliban startet, wird deren Belagerung lange dauern."

Loading...
Symbolbild fΓΌr eingebettete Inhalte

Embed

Kundus zΓ€hlt rund 300.000 Einwohner, tatsΓ€chlich sind es deutlich mehr, da viele Menschen vor KΓ€mpfen aus den umliegenden Provinzen in die Stadt geflΓΌchtet sind. Zahlreiche Menschen haben sich aus Angst vor den vorrΓΌckenden Taliban-KΓ€mpfern auf dem GelΓ€nde einer Schule verschanzt. "Wir sind sechs Familien, die hier seit drei Tagen zusammenleben", schildert Dschuma Khan die Lage auf dem GelΓ€nde. "Sie kΓΆnnen sehen, dass meine Kinder auf dem Boden sitzen." Hilfe habe es noch keine gegeben, klagt ein anderer Vater.

Kundus: 29 Tote und 220 Verletzte in einer Woche

Tausende Menschen seien bereits in die Hauptstadt Kabul oder in andere Provinzen geflohen, berichtet der Direktor der Abteilung fΓΌr FlΓΌchtlinge und Repatriierung in Kundus, Ghulam Sachi Rasuli. Rund 8.000 Familien seien innerhalb der Provinz vertrieben worden.

Am âstlichen Stadtrand von Kundus schießen afghanische SicherheitskrÀfte vereinzelt auf Stellungen der Taliban. Die Regierung hatte zuletzt zusÀtzliche Truppen nach Kundus verlegt. Die Gesundheitsbehârden der Stadt melden seit dem Beginn von heftigen KÀmpfen vor einer Woche 29 tote Zivilisten und über 220 Verletzte. Bewohner klagen über Unterbrechungen der Wasser- und Stromversorgung.

Bewohner Hasib befΓΌrchtet, dass die Taliban bald eine Offensive auf die Stadt beginnen werden. "Wir fΓΌhlen uns nicht sicher", sagt er. "Wir haben zweimal mitangesehen, wie die Taliban die Stadt erobert haben, und wir wollen nicht, dass sie ihnen erneut in die HΓ€nde fΓ€llt." Er hofft, dass die Regierungstruppen die Belagerung beenden kΓΆnnen. 2015 und 2016 hatten die Taliban Kundus jeweils kurz eingenommen, bevor sie wieder vertrieben werden konnten.

Taliban erobern weitere Teile der Provinz Kundus

Seit Tagen gibt es heftige KΓ€mpfe zwischen den Taliban und den Regierungstruppen in der Provinz Kundus. Am Dienstag nahmen die AufstΓ€ndischen einen wichtigen GrenzΓΌbergang zu Tadschikistan im Norden und die nahegelegene Grenzstadt Schir Chan Bandar ein.

Am Donnerstag stattete der afghanische Innenminister Abdul Satar Mirsakwal der Stadt einen Kurzbesuch ab. "Kundus zu retten und zu beschützen zÀhlt zu unseren obersten PrioritÀten", sagte er in einer Videobotschaft. "Wir ergreifen ernsthafte Maßnahmen und schicken mehr Waffen und technische Ausrüstung an die afghanischen Truppen in allen Provinzen."

Noch 1.100 Bundeswehrsoldaten in Masar-i-Scharif

Die Taliban sind seit Beginn des Abzugs der US- und Nato-Truppen aus Afghanistan auf dem Vormarsch. Seit Anfang Mai haben sie mehrere große Offensiven gestartet und geben an, knapp 90 der 400 Bezirke des Landes erobert zu haben. Die Regierung widerspricht zahlreichen Angaben der AufstÀndischen, die nur schwer von unabhÀngiger Seite verifiziert werden kânnen.

Die Bundeswehr stellt im Rahmen der derzeit endenden Nato-Mission "Resolute Support" in Afghanistan das zweitstÀrkste Kontingent nach den USA. Der Großteil der deutschen Soldaten ist in der NÀhe der Stadt Masar-i-Scharif gut 150 Kilometer westlich der Stadt Kundus stationiert. Die zuletzt noch etwa 1.100 deutschen Soldaten in dem Land sollen spÀtestens bis September heimkehren.

Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Das fΓΌhrt Putin wirklich im Schilde
Von Wladimir Kaminer
AfghanistanTaliban

t-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
t-online folgen
FacebookTwitterInstagramYouTubeSpotify

Das Unternehmen
StrΓΆer Digital PublishingJobs & KarrierePresseWerbenKontaktImpressumDatenschutzhinweiseDatenschutzhinweise (PUR)Jugendschutz



Telekom
Telekom Produkte & Services
KundencenterFreemailSicherheitspaketVertragsverlΓ€ngerung FestnetzVertragsverlΓ€ngerung MobilfunkHilfe & ServiceFrag Magenta


TelekomCo2 Neutrale Website