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Präsident Jovenel Moïse von Haiti bei Anschlag getötet – in eigener Residenz


In der eigenen Residenz
Präsident von Haiti von Unbekannten erschossen

Von t-online, afp, dpa, rtr
Aktualisiert am 07.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Jovenel Moïse war seit 2017 Präsident von Haiti.Vergrößern des Bildes
Jovenel Moïse war seit 2017 Präsident von Haiti. (Quelle: Jeanty Junior Augustin/Reuters-bilder)

Der Präsident von Haiti ist bei einem Anschlag getötet worden. Mehrere Personen hätten die Privatresidenz von Jovenel Moïse attackiert, so die Regierung.

Haitis Präsident Jovenel Moïse ist nach Angaben der Regierung ermordet worden. Eine Gruppe bislang unbekannter Angreifer habe in der Nacht die Privatresidenz des Präsidenten überfallen und Moïse erschossen, teilte Interims-Ministerpräsident Claude Joseph mit. Moïses Frau sei bei dem Angriff durch Kugeln verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden.

"Gegen ein Uhr morgens in der Nacht von 6. auf 7. Juli 2021 hat eine Gruppe von bisher nicht identifizierten Personen, von denen einige Spanisch sprachen die Privatresidenz des Präsidenten angegriffen und haben das Staatsoberhaupt tödlich verletzt", heißt es in einer Mitteilung der Regierung. "Der Präsident wurde in seinem Haus von Ausländern ermordet, die Englisch und Spanisch sprachen." Polizei und Armee würden für die Einhaltung der öffentlichen Ordnung sorgen.

Das deutsche Konsulat im indischen Kolkata kondolierte auf Twitter:

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Joseph erklärte, er habe nun die Verantwortung für die Führung des Landes. "Der Premierminister verurteilt diese abscheuliche, unmenschliche und barbarische Tat und ruft die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren", heißt es weiter in der Mitteilung Regierung. Alle Maßnahmen seien ergriffen worden, "um den Fortbestand des Staates zu garantieren und die Nation zu beschützen".

Moïse war seit 2017 Präsident in Haiti

Die Tat ereignete sich inmitten einer wachsenden Spirale der Gewalt im Zuge zunehmender Bandenkriminalität und einer verschärften humanitären Krise in dem verarmten Karibikstaat, der unter einer schweren Nahrungsmittelknappheit leidet. In weiten Teilen der Hauptstadt Port-au-Prince waren am Mittwoch Schüsse zu hören. Auf Twitter kursiert ein Video, das den Angriff auf die Residenz zeigen soll; bestätigt ist das nicht. Sie sehen den Clip in unserem Video oben oder direkt hier.

Haiti gilt als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre. Der 53-jährige frühere Geschäftsmann Moïse war 2016 zum Präsidenten gewählt worden und hatte das Amt im Februar 2017 angetreten. Vor seinem Tod hatte er per Dekret regiert, nachdem eine Parlamentswahl wegen Protesten gegen ihn verschoben worden war. Moïse hatte den Regierungschef des Landes innerhalb von vier Jahren sieben Mal ausgewechselt. Am Montag gab er die Ernennung des neuen Regierungschefs Ariel Henry bekannt, der Claude Joseph nach nur drei Monaten im Amt ablösen sollte.

Proteste gegen Moïse haben Haiti in den vergangenen Jahren immer wieder lahmgelegt. Ihm werden Korruption und Verbindungen zu gewalttätigen Banden vorgeworfen. Kämpfe solcher Banden um die Kontrolle über Teile der Hauptstadt Port-au-Prince trieben nach UN-Zahlen seit Anfang Juni fast 15.000 Menschen in die Flucht. Rund 4,4 Millionen der gut elf Millionen Haitianer brauchen demnach humanitäre Hilfe. Zudem nahmen die Corona-Neuinfektionen und Todesfälle zuletzt deutlich zu.

Verwendete Quellen
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