Neue Zahlen vor letzten Beratungen mit EU Strafzölle bescheren US-Regierung 100 Milliarden Dollar Einnahmen

Trump macht Gewinn mit seinen Strafzöllen. Rund 100 Milliarden Euro spülen die Abgaben in die US-Kassen. Das macht auch eine Einigung mit der EU schwierig.
Die USA haben nach Angaben von Finanzminister Scott Bessent zuletzt fast 100 Milliarden Dollar an Zöllen eingesammelt – das entspricht rund 85,4 Milliarden Euro. "Wir nähern uns der Marke von 100 Milliarden. Ich denke, wir könnten jährlich 300 Milliarden erreichen", antwortete Bessent in einem Interview mit dem US-Sender Fox Business Network auf die Frage, wie hoch die Zolleinnahmen bisher ausgefallen sind.
Bereits zuvor hatte Bessent die Größenordnung von 300 Milliarden Dollar bis zum Jahresende an Zusatzeinnahmen in Aussicht gestellt. Unklar blieb, auf welchen konkreten Zeitraum Bessent sich bei der Berechnung seiner Zahl von bislang 100 Milliarden Dollar bezieht. Der Minister betonte, dass die Zolleinnahmen im Juni gestiegen seien, ohne eine Zahl zu nennen.
Gegenfinanzierung für Trumps "Big Beautiful Bill"
Für US-Präsident Donald Trump kommen die zusätzlichen Staatseinnahmen gelegen. Sie schließen die Finanzlücke, die durch Steuerausfälle durch seine "Big Beautiful Bill" entstehen.
Für die EU ist diese Entwicklung unerfreulich. Trump hatte für den 1. August neue Strafzölle für Einfuhren aus der EU angekündigt. Die zu erwartenden Einnahmen könnten den US-Haushalt weiter entlasten.
Derzeit sind zwei Delegationen des EU-Parlaments in Washington. Die Chancen für eine Einigung mit den USA im Handelsstreit werden aber als gering eingeschätzt. Die EU hatte deshalb zuletzt auch schärfere Gegenmaßnahmen in Betracht gezogen, wie eine Abgabe für US-Digitalkonzerne in Europa.
Hinter den Kulissen stimmen sich EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über das weitere europäische Vorgehen ab.
- Nachrichtenagentur dpa