Milliardenregen für Trump-Regierung? Chiphersteller sollen USA an China-Geschäft beteiligen

Nvidia darf wieder mit China Geschäfte machen – muss aber wohl Prozente an die US-Regierung abdrücken. Für die USA ist das eine Kehrtwende.
Zwei große US-Chiphersteller haben sich laut Medienberichten dazu bereit erklärt, 15 Prozent ihrer Einnahmen aus dem Geschäft mit China an die USA zu zahlen. Der CEO des Chipherstellers Nvidia Jensen Huang habe sich bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus auf die für den weltweiten Technologiehandel sehr ungewöhnliche Vereinbarung geeinigt, berichteten die Zeitungen "Financial Times" und "New York Times" am Sonntag.
Das im Silicon Valley ansässige Chip-Unternehmen AMD werde ebenfalls 15 Prozent seines Umsatzes aus dem Verkauf seiner MI308-Chips an China zahlen – deren Export war zuvor verboten. Laut der "New York Times" könnte die Vereinbarung der US-Regierung mehr als zwei Milliarden US-Dollar einbringen.
- Im Überblick: Alle Meldungen aus den USA im Newsblog
- "Öl des 21. Jahrhunderts": Diesen Einfluss hat China auf den Handel mit seltenen Erden
Zwischen den Fronten im KI-Wettrüsten
Nvidia ist im KI-Boom zum wertvollsten Unternehmen der Welt geworden. Mit seinen Halbleitern steht das Unternehmen im Zentrum des Konflikts zwischen China und den USA um die technologische Vorherrschaft beim Thema Künstliche Intelligenz. Die USA hatten bereits unter Präsident Joe Biden strenge Beschränkungen für den Export von Nvidias leistungsstärksten Produkten nach China verhängt, was die Spannungen zwischen den beiden Ländern verschärfte.
Die Hoffnung der USA war es, Chinas Fortschritt im Bereich KI so aufzuhalten. In der Praxis gelang es China aber, US-Importsperren zu umgehen – laut Medienberichten etwa über Briefkastenfirmen, Chip-Schmuggel oder Rechenzentren im Ausland. Ende Januar stellte China schließlich das KI-Programm Deep Seek vor, das Ergebnisse vergleichbar mit denen von ChatGPT liefert.
- Im Visier der Datenschützer: Deswegen steht Deep Seek in der Kritik
Huang besucht Peking
Im Juli kündigte Nvidia dann an, die Verkäufe dieses Chips in China wieder aufzunehmen, nachdem die US-Behörden einige Exportbeschränkungen gelockert hatten. China ist für Nvidia ein entscheidender Markt. Anfang Juli betonte CEO Huang bei einem Besuch in Peking, dass sein Unternehmen weiterhin chinesische Kunden bedienen wolle.
Vergangene Woche hatte US-Präsident Donald Trump hohe US-Importzölle auf Computerchips angekündigt. Er sprach bei einem gemeinsamen Auftritt mit Apple-Chef Tim Cook im Weißen Haus von einem Aufschlag von "hundert Prozent für alle Chips und Halbleiter, die in die Vereinigten Staaten kommen". Wann die neuen Zölle in Kraft treten sollen, sagte Trump nicht. Er hatte Aufschläge in solcher Höhe bereits im Frühjahr erstmals erwähnt.
- Nachrichtenagentur AFP