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Donald Trump greift Medien nach Amtseinführung scharf an


"Das ist eine Lüge"
Donald Trump greift Medien scharf an

Von afp, dpa
22.01.2017Lesedauer: 3 Min.
Der neue US-Präsident Donald Trump hat kein gutes Verhältnis zur Presse.Vergrößern des BildesDer neue US-Präsident Donald Trump hat kein gutes Verhältnis zur Presse. (Quelle: Reuters-bilder)
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Ist das eine Drohung? US-Präsident Donald Trump und sein Pressesprecher haben die Medien in einem beispiellosen Angriff für ihre Berichterstattung über die Amtseinführung kritisiert. Trump bezichtigte die Medien der "Lüge" angesichts der Zahl der Zuschauer bei der Amtseinführung, sein Sprecher Sean Spicer sagte, die Presse werde "zur Rechenschaft gezogen".

Trump besuchte am Samstag den Auslandsgeheimdienst CIA, sprach den Diensten sein Vertrauen aus und ging dann zur Medienschelte über. Er habe am Freitag am Kapitol eine Rede gehalten und sich umgesehen und das habe wie "eine Million, anderthalb Millionen Menschen" ausgesehen. Die Medien hätten aber einen Bereich gezeigt, "wo praktisch niemand stand" und behauptet, er habe keine Menschen angezogen.

250.000 Menschen?

In einem Pressebeitrag sei die Zahl der Anwesenden bei der Amtseinführung mit 250.000 angegeben worden. "Das ist eine Lüge", sagte Trump. Von den Stufen des Kapitols bis zum Washington Monument hätten Menschen gestanden. Trump sprach bei der CIA in einem andächtigen Raum vor einer Wand, an der die Namen von Geheimdienstmitarbeitern stehen, die im Einsatz ums Leben kamen.

Auch Spicer sprach bei seiner ersten Presseunterrichtung im Weißen Haus von einer "absichtlich falschen Berichterstattung" der Medien. "Das war die größte Zuschauerzahl, die jemals einer Amtseinführung beigewohnt hat", sagte er mit erhobener Stimme. "Punkt." Die Versuche der Presse, die Begeisterung während Trumps Amtseinführung zu schmälern, seien "beschämend und falsch".

Spicer: Rede war Versöhnungsrede

Trump habe mit seiner Antrittsrede das Land versöhnen wollen, fuhr Spicer fort. Die "Unehrlichkeit" in den Medien mache diese Herausforderung noch schwieriger. "Es wird in den Medien viel über die Verantwortung der Medien geredet, den Präsidenten zur Rechenschaft zu ziehen", sagte Spicer. "Und ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass dies eine Zweibahnstraße ist. Wir werden die Medien ebenfalls zur Rechenschaft ziehen. Das amerikanische Volk hat Besseres verdient."

Zum Ende seines Briefings kündigte er ein Treffen von Trump mit der britischen Premierministerin Theresa May für kommenden Freitag sowie ein Gespräch mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto für den 31. Januar an. Dann verließ Spicer den Saal, ohne eine Frage von Journalisten entgegenzunehmen.

Obama zog mehr Menschen an

Die Behörden in Washington geben keine offiziellen Zahlen zu Teilnehmern an der Amtseinführung heraus. Auf Fernsehbildern war jedoch zu sehen, dass die Fläche zwischen dem Kapitol, dem Sitz des US-Kongresses, und dem Washington Monument nicht vollständig mit Menschen gefüllt war. Vergleichsbilder zeigten zudem, dass deutlich weniger Menschen anwesend waren als bei der Amtseinführung von Trumps Vorgänger Barack Obama.

Offizielle Zahlen der US-Hauptstadt gab es auch nicht zum Protestmarsch gegen Trump, der vor allem im Zeichen der Frauenrechte stand. Die Organisatoren gingen von einer Million Menschen in Washington aus. Der Polizei in Los Angeles zufolge gingen dort mehr als 500.000 Menschen auf die Straße, auch in New York schätzten die Veranstalter die Teilnehmer auf eine halbe Million. Friedliche Massenproteste gab es unter anderem auch in Chicago, San Francisco und Dallas.

An Massenprotesten gegen Trump beteiligten sich den Organisatoren zufolge über zwei Millionen Menschen.

Madonna, Johansson und Kerry unterstützen Proteste

Prominente Unterstützung erhielten die Demonstranten unter anderem von Popstar Madonna, Schauspielerin Scarlett Johansson und John Kerry, der bis Freitag US-Außenminister war. Weltweit gab es hunderte weitere Protestmärsche, darunter in London, Mexiko-Stadt, Berlin und Paris.

Der "Women's March on Washington" geht zurück auf einen einfachen Aufruf der Großmutter Teresa Shook bei Facebook. Vor allem Frauen beteiligten sich daraufhin an den Großkundgebungen. Viele Demonstranten trugen pinkfarbene "Pussyhats" - eine Anspielung auf sexistische Äußerungen Trumps. Protestschilder trugen Aufschriften wie "Nimm deine Finger von mir" oder "Steh auf, liebe, leiste Widerstand".

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