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Donald Trump und die Ultra-Rechten: "Weiße haben Sie zum Präsidenten gemacht"


Trump und die Ultra-Rechten
"Weiße haben Sie zum Präsidenten gemacht"

Von afp, dpa, df

13.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Donald Trump spricht in Bedminster über die Gewalt in Charlottesville.Vergrößern des BildesDonald Trump spricht in Bedminster über die Gewalt in Charlottesville. (Quelle: Pablo Martinez Monsivais/ap-bilder)
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Die "Alt-Right"-Bewegung zählt zu den rassistischsten Gruppierungen in den USA. Nach dem Gewaltakt von Charlottesville wird US-Präsident Donald Trump vorgeworfen, sich nicht deutlich genug von ihr zu distanzieren.

Zu dem Aufmarsch im US-Bundesstaat Virginia hatte auch die "Alt-Right"-Bewegung aufgerufen, die Trump im Wahlkampf unterstützt hatte. Der Name "Alt-Right" ist eine Abkürzung der Website AlternativeRight.com und bedeutet in etwa "alternative Rechte". Die ultrarechte Bewegung zählt einige tausend Anhänger. Sie ist offen rassistisch und bedient sich rechtsradikaler Ideologien.

"Überlegenheit einer weißen Rasse"

Die Alt-Right-Bewegung spricht von einer auch intellektuellen "Überlegenheit einer weißen Rasse", die sie gleichwohl von Nicht-Weißen bedroht sieht. Sie spricht sogar von einem Genozid an Weißen und hat einen rein weißen "Ethnostaat" zum Ziel. Die Bewegung sieht die USA von sogenannten Kulturfremden unterwandert. Sie beklagt ein Schrumpfen christlicher Weltanschauungen. Das Weltbild ist auch antisemitisch.

Gewachsen ist die Bewegung über das Internet. Beobachter werfen vor allem dem rechtsgerichteten Internet-Portal "Breitbart News" vor, zum Erstarken der antisemitischen und rassistischen Bewegung beigetragen zu haben. Geführt wurde "Breitbart" lange Zeit von dem heutigen Chefstrategen im Weißen Haus, Steve Bannon.

"Seelische" Verbindung zu Trump

In einem Manifest von Alt-Right, das im März 2016 bei "Breitbart News" veröffentlicht wurde, hieß es, die Bewegung sei der Überzeugung, dass eine gewisse "Trennung zwischen den Völkern nötig ist, um eine Kultur zu erhalten". Diese Trennung solle rassisch und religiös erfolgen.

Einer der bekannten Köpfe der Alt-Right-Bewegung ist der Enddreißiger Richard Spencer. Der stets korrekt gekleidete und markant frisierte Nationalist leitet das National Policy Institute, auf dessen Veranstaltung Trumps Anhänger dessen Wahlsieg mit Nazi-Sprüchen kommentierten. Spencer hatte einmal in einer Rede das deutsche Wort "Lügenpresse" benutzt und gesagt, die Bewegung habe eine "seelische Verbindung" zu Trump.

Viele geben sich als Trump-Anhänger zu erkennen

Bei ihrem Aufmarsch in Charlottesville erhoben einige Rechtsextremisten die rechte Hand zum Hitler-Gruß. Viele hatten Flaggen der früheren Südstaaten-Konföderation dabei, die liberale US-Bürger als Symbol des Rassismus betrachten. Manche führten Trumps Wahlkampf-Slogan "Make America Great Again" mit sich - oder gaben sich auf Mützen und T-Shirts als Trump-Anhänger zu erkennen.

Vor Ort war auch der Ex-Ku-Klux-Klan-Anführer David Duke. Er forderte Trump bei der Kundgebung auf, sich "daran zu erinnern, dass es weiße Amerikaner waren, die Sie zum Präsidenten gemacht haben, nicht radikale Linke".

Nach der blutigen Eskalation in Charlottesville, bei der eine Frau von einem Mitglied der rechtsextremen Bewegung tot gefahren wurde, hatte Trump zunächst die "Gewalt auf vielen Seiten" verurteilt und damit die Rechtsextremen auf eine Stufe mit den antirassistischen Gegendemonstranten gestellt. Zahlreiche Republikaner und Demokraten kritisierten den Präsidenten daraufhin, klare Schuldzuweisungen vermieden zu haben.

Weißes Haus um Klarstellung bemüht

Am Sonntag bemühte sich das Weiße Haus um eine Klarstellung. "Der Präsident hat gestern in seiner Erklärung sehr klar betont, dass er alle Formen der Gewalt, des Fanatismus und Hasses verurteilt", hieß es in Washington. Dies gelte "natürlich auch für Neonazis, den Ku Klux Klan und alle extremistischen Gruppen".

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Zuvor hatte Trumps Tochter Ivanka den Aufmarsch in Charlottesville verurteilt. In der US-Gesellschaft sei "kein Platz für Rassismus, weiße Vorherrschaft und Neo-Nazis", erklärte sie bei Twitter. "Wir müssen als Amerikaner alle zusammenstehen – und ein vereintes Land sein", fügte die 35-Jährige hinzu.

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