t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandUSA

Das "stabile Genie" Donald Trump beim Gesundheitscheck


US-Präsident wird untersucht
Das "stabile Genie" Trump beim Gesundheitscheck

Von afp, rok

Aktualisiert am 13.01.2018Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump auf dem Golfplatz: Wie fit der US-Präsident ist, soll eine Untersuchung beweisen.Vergrößern des BildesDonald Trump auf dem Golfplatz: Wie fit der US-Präsident ist, soll eine Untersuchung beweisen. (Quelle: reuters)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Impulsivität, häufige Wutanfälle, ein oft wirrer Redestil: Viele zweifeln daran, dass Donald Trump fit genug für seinen Job ist. Der 71-Jährige will nun mit einer Untersuchung dagegenhalten.

Donald Trump beschreibt sich selbst als "sehr stabiles Genie". Doch die durch das Enthüllungsbuch von Michael Wolff angeheizte Debatte um seine mentale Tauglichkeit für das mächtigste Amt der Welt hat er damit nicht abwürgen können. Große öffentliche Aufmerksamkeit richtet sich deshalb auch auf die ärztliche Routineuntersuchung, der sich der US-Präsident an diesem Freitag unterziehen wird.

Warum wird so viel über Trumps Verfassung diskutiert?

Impulsivität und häufige Wutanfälle, ein oft wirrer Redestil und gelegentliche Artikulationsschwierigkeiten sowie der Unwillen oder die Unfähigkeit, sich über längere Zeit auf ein Thema zu konzentrieren: All diese Trump-Charakteristika schüren in einem Großteil der US-Öffentlichkeit die Zweifel an seiner mentalen Amtstauglichkeit.

Wolff schildert einen Präsidenten, dessen Zustand von seinem gesamten Umfeld mit Sorge verfolgt wird. Demnach arbeiten Trumps Mitarbeiter geradezu verzweifelt daran, ihren Chef unter Kontrolle zu bringen.

Zudem haben bereits zahlreiche Psychologen öffentlich Trumps Psyche seziert – mit oftmals alarmierender Diagnose. "The Dangerous Case of Donald Trump" ("Der gefährliche Fall von Donald Trump") heißt etwa ein Buch, in dem 27 Spezialisten Trumps geistige Verfassung analysieren. Fragwürdig mögen diese Diagnosen allerdings deshalb erscheinen, weil sie durchweg aus der Ferne erstellt wurden. Keiner der Psychologen, die sich über Trump auslassen, hat den 71-Jährigen persönlich untersucht.

Was ist von dem Check zu erwarten?

Auf jeden Fall keine Sensationen. Denn Trumps erste ärztliche Untersuchung seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr beschränkt sich auf Körpergewicht, Blutdruck und Cholesterinspiegel. Sein mentaler Zustand wird nicht untersucht, wie das Weiße Haus klarstellte.

Der Check findet im Walter-Reed-Militärkrankenhaus bei Washington statt. Anschließend wird das Weiße Haus darüber informieren. Bereits 2015 hatte Trumps persönlicher Arzt Harold Bornstein dem Immobilienmogul bescheinigt, "das gesündeste Individuum" zu sein, das jemals das Präsidentenamt übernehmen würde. Es ist nicht zu erwarten, dass die anstehende Mitteilung den damaligen euphorischen Befund konterkariert.

Ist Trump zu der Untersuchung verpflichtet?

Nein. Es gibt kein Gesetz, das dem Präsidenten den Gesundheitscheck und die Veröffentlichung von dessen Resultaten vorschreibt. Allerdings ist dies im Laufe der Jahrzehnte zur Tradition geworden.

Die offiziellen Berichte zum Gesundheitszustand des Präsidenten fielen in der Vergangenheit oft sehr detailliert aus. Manche der Details waren auch etwas pikant – so etwa, als amtlich über Bill Clintons Arzt über Hämorrhoiden informiert wurde.

Loading...
Symbolbild für eingebettete Inhalte

Embed

Das übliche Fazit dieser medizinischen Berichte lautet jedoch, dass der Präsident sein Amt mit Kraft und Schwung ausübt, wie eine Durchsicht durch den Fernsehsender CNN ergab.

Ist jemals ein US-Präsident aus Gesundheitsgründen zurückgetreten?

Nein. Denn Amtsuntauglichkeit wurde einem amtierenden Präsidenten noch nie von den Ärzten bescheinigt. Was allerdings nicht heißt, dass nicht schon manche von Trumps Vorgängern eine Diskussion über ihre Gesundheit am Hals hatten.

Besonders heftig wurde über den Zustand von Ronald Reagan während dessen zweiter Amtszeit (1985–89) debattiert. Reagan hatte damals einige Aussetzer. Er erklärte sich zum Rücktritt entschlossen, sollten die Ärzte bei ihm einen geistigen Verfall feststellen.

Die entsprechenden Untersuchungen, die erst nach Ende seiner Präsidentschaft veröffentlicht wurden, ergaben jedoch nach Angaben der Mediziner, dass bei Reagan alles in Ordnung war. 1994 gab Reagan dann allerdings bekannt, dass er unter Alzheimer litt.

Während noch nie ein US-Präsident aus Gesundheitsgründen abtrat, verstarben allerdings im Laufe der Geschichte vier von ihnen im Amt an gesundheitlichen Leiden. Dies waren William Henry Harrison (1841), Zachary Taylor (1850), Warren G. Harding (1923) und Franklin D. Roosevelt (1945).

Quellen:
- AFP

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website