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Verletzungen am ganzen Körper | Der rätselhafte Tod eines Putin-Vertrauten in den USA


Verletzungen am ganzen Körper
Der rätselhafte Tod eines Putin-Vertrauten in den USA


Aktualisiert am 28.03.2018Lesedauer: 3 Min.
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Der ehemalige Kreml-Berater Michail Lessin: Er wurde 2015 tot in einem Hotel in Washington gefunden. Die Todesursache scheint nun wieder unklar zu sein.Vergrößern des Bildes
Der ehemalige Kreml-Berater Michail Lessin: Er wurde 2015 tot in einem Hotel in Washington gefunden. Die Todesursache scheint nun wieder unklar zu sein. (Quelle: imago-images-bilder)

Ein Geheimdienstbericht soll zu dem Schluss kommen, dass der frühere Berater von Wladimir Putin in Washington zu Tode geprügelt wurde. Auftraggeber für den Mord soll ein russischer Oligarch mit guten Kontakten zu Putin gewesen sein.

Im November 2015 wurde der ehemalige Kreml-Berater Michail Jurjewitsch Lessin tot in einem Hotelzimmer in Washington aufgefunden. Lessin verhalf Boris Jelzin mit einer erfolgreichen, aber umstrittenen Medienkampagne 1996 zur zweiten Amtszeit, war von 1999 bis 2004 Minister für Kommunikation und Medien unter Wladimir Putin und gründete 2005 den russischen Regierungssender "Russia Today" (später "RT").

Lessins Tod wurde von den amerikanischen Behörden monatelang untersucht. Zunächst sprach Lessins Familie von einer Herzattacke als Todesursache. Die Ermittlungen der US-Behörden kamen zu dem Urteil, dass der 57-Jährige stark alkoholisiert mehrfach gestürzt und an den Folgen dieser Stürze gestorben sei.

Verletzungen am Kopf, Nacken, dem Oberkörper sowie an Händen und Füßen

Das Online-Magazin "Buzzfeed", das in der Vergangenheit mit einigen aufwendig recherchierten Artikeln zum Verhältnis zwischen Russland und dem Westen auffiel, zitiert nun aus einen Geheimbericht, aus dem hervorgehen soll, dass Lessin an den Folgen massiver Gewalteinwirkung gestorben ist. Das Magazin beruft sich auf "elf Informanten", von denen "fast alle" aktuelle oder ehemalige FBI- oder Geheimdienst-Mitarbeiter seien. Es wird zudem berichtet, dass auch ein Geschäftspartner sowie zwei Geheimdienstmitarbeiter unabhängig voneinander dem FBI mitgeteilt hätten, sie glaubten, Lessin sei an den Folgen von Schlägen gestorben.

Zweifel an der offiziellen Todesursache von Lessin gibt es schon seit Jahren. Laut "Buzzfeed" steht in dem Geheimbericht, dass ein russischer Oligarch mit engen Kontakten zu Wladimir Putin den Auftrag gegeben habe, Lessin zu verprügeln, um ihn einzuschüchtern. Zuvor soll sich Lessin mit dem Oligarchen überworfen haben. Der Name des Oligarchen wird nicht genannt. Die angeheuerten Schläger seien aber zu weit gegangen, so dass Lessin an seinen Verletzungen starb. Lessin wurde am 5. November 2015 mit Verletzungen am Kopf, Nacken, dem Oberkörper sowie an den Händen und Füßen gefunden.

Christopher Steele, der Autor des geheimen Berichts zum Tod von Lessin, ist ein ehemaliger britischer Geheimdienstmitarbeiter, der auch ein Geheimdossier verfasst hat, in dem er über private und geschäftliche Kontakte Donald Trumps nach Russland berichtet. Steele wurde kritisiert, weil er für seine Anschuldigungen keine Beweise vorlegen konnte.

"Jeder glaubt, dass er verprügelt wurde und dass Putin oder der Kreml hinter der Sache stecken"

Schon 2017 hat ein namentlich nicht genannter FBI-Agent auf "Buzzfeed" behauptet: "Es gibt beim FBI nicht eine einzige Person, die glaubt, dass dieser Typ sich betrinkt, hinfällt und stirbt. Jeder glaubt, dass er verprügelt wurde und dass Putin oder der Kreml hinter der Sache stecken." Ebenfalls anonym zitiert wird ein ehemaligen CIA-Geheimdienst-Mitarbeiter, der dieser Einschätzung zustimmt: "Es ist schwer vorstellbar, dass es ein Unfall war. Für jeden Profi, den ich kenne und der sich mit Russland beschäftigt, ist die unmittelbare Vermutung, dass er ermordet wurde."

Für Russland und besonders Putin kommen diese neuen Anschuldigungen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Nach dem Giftanschlag auf den Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter in Großbritannien haben westliche Staaten hunderte russische Diplomaten ausgewiesen. Viele Experten und Politiker sind davon überzeugt, dass Russland – trotz gegenteiliger Behauptungen – auf die eine oder andere Weise hinter dem Anschlag steckt.

Im Zuge des Attentats auf Skripal untersucht die britische Justiz zudem 14 weitere Todesfälle in Großbritannien, in denen eine russische Beteiligung wie bei Skripal vermutet wird. Darunter sind der Oligarch Boris Beresowski, der Whistleblower Alexander Perepilitschny und der frühere Spion Alexander Litwinenko.

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