Designierter Veteranenminister Schwere Vorwürfe gegen Trumps Leibarzt

Ronny Jackson soll sich unangemessen verhalten haben. Es geht um Alkohol und leichtfertig verschriebene Medikamente. Präsident Trump stärkt ihm dennoch den Rücken.
Donald Trump bekommt bei der Besetzung des vakanten Postens des Veteranenministers Gegenwind aus dem Kongress. Ein Ausschuss des Senats verschob am Dienstag eine Anhörung des Kandidaten Ronny Jackson. Hintergrund sind offensichtlich Zweifel an Jacksons Qualifikationen. Jackson ist derzeit Trumps persönlicher Leibarzt.
Geplante Anhörung wegen "schwerwiegender Vorwürfe" verschoben
Die Ausschussvorsitzenden Johnny Isakson und Jon Tester erklärten, es gebe "schwerwiegende Vorwürfe", denen man nachgehen wolle. Deshalb werde die für Mittwoch geplante Anhörung verschoben. Die beiden Senatoren nannten aber keine Details.
Die "Washington Post" schrieb, es gebe Bedenken über Jacksons Führung des medizinischen Stabs im Weißen Haus. Der Sender CBS News berichtete, Mitarbeiter des Senatsausschusses gingen Vorwürfen über ein schwieriges Arbeitsumfeld nach. Zu diesen Anschuldigungen zählten übermäßiger Alkoholkonsum bei der Arbeit und eine unsachgemäße Ausgabe von Medikamenten.
Jackson, seit 2006 Arzt im Weißen Haus, soll sich zudem mit dem Leibarzt von Ex-Präsident Barack Obama, Jeffrey Kuhlman, einen Machtkampf um die Kontrolle über das Medizinteam am US-Präsidentensitz geliefert haben, hieß es in dem Bericht des Medizinischen Generalinspektors der Marine aus dem Jahr 2012, der der Nachrichtenagentur AP vorlag.
Jackson war schon unter Obama Leibarzt
Trump hatte Jackson Ende März völlig überraschend für den Posten des Ministers für die Angelegenheiten von Veteranen ernannt, nachdem er den bisherigen Amtsinhaber David Shulkin entlassen hatte. Jackson war 2013 unter Trumps Vorgänger Barack Obama Leibarzt des Präsidenten geworden. Im Januar stand er kurzzeitig im Fokus, nachdem er Trump untersucht und ihm anschließend auf einer viel beachteten Pressekonferenz eine hervorragende Gesundheit bescheinigt hatte.
- AP, dpa