Ausländische Studierende an US-amerikanischen Universitäten erhalten kein Visum, wenn ihre Vorlesungen und Seminare online abgehalten werden. Das gilt allerdings nur für eine bestimmte Gruppe.
Wegen der Corona-Pandemie wollen die USA neue Studierende aus dem Ausland, deren Kurse ausschließlich online stattfinden, im kommenden Semester nicht ins Land lassen. Ihnen wird kein Einreisevisum ausgestellt, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der Einwanderungsbehörde ICE hervorgeht. Die Bestimmung betrifft Ausländer, die im Herbst mit dem Studium in den Vereinigten Staaten anfangen wollen. Wer bereits immatrikuliert sei, ist nach Angaben der Einwanderungsbehörde nicht betroffen.
Wegen der Pandemie wollen viele US-Universitäten in der nächsten Zeit nur oder teilweise virtuell unterrichten. Vergangene Woche hatte die Regierung von US-Präsident Donald Trump eine Ankündigung zurückgenommen, bereits studierende Ausländer, die ausschließlich Online-Kurse belegen, zur Ausreise zu zwingen. Nach massiver Kritik – unter anderem der Elite-Universitäten Harvard und MIT – lenkte Washington ein und zog die geplante Visa-Regelung zurück.
Über 9.000 deutsche Studenten in den USA
Nach Angaben des Instituts für Internationale Bildung studierten im akademischen Jahr 2018/2019 knapp 1,1 Millionen Ausländer in den USA, darunter mehr als 9.000 Deutsche.
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Einer Übersicht des "Chronicle for Higher Education" zufolge, für die mehr als 1.200 Universitäten in den USA befragt wurden, planen derzeit zwölf Prozent der Hochschulen, im Herbst nur Online-Vorlesungen abzuhalten. 34 Prozent wollen Online-Kurse und Präsenzunterricht mischen. Trump dringt auf eine Öffnung aller Schulen und Universitäten im Herbst.
- Nachrichtenagentur dpa