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Donald Trumps Dynastie: Wie seine Familie seine Macht sichert


Alles für den Machterhalt
Wie Trump seine Familie instrumentalisiert


Aktualisiert am 14.02.2024Lesedauer: 4 Min.
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Trump will seine Macht sichern: Dazu greift er immer wieder auf Familienmitglieder zurück (Archivbild). (Quelle: imago-images-bilder)

Um seine Macht zu sichern, setzt Donald Trump vorrangig auf engste Familienmitglieder. Damit will er Strafen umgehen und die Republikaner vollständig kontrollieren.

"Jeder Penny wird ordnungsgemäß verwendet werden" – dieser letzte Satz in einer Mitteilung Donald Trumps vom Montag dieser Woche offenbart bereits alles. Der Mann, der die Republikanische Partei ohnehin schon maßgeblich beeinflusst, greift jetzt auch noch nach der Macht über die Finanzen der Grand Old Party (GOP).

Schlüsselfigur dabei: seine Schwiegertochter Lara Trump, verheiratet mit seinem Sohn Eric. Geht es nach Donald Trump, soll sie künftig die Co-Vorsitzende des Republican National Committee (RNC), dem wichtigsten Organisationsgremium der Partei, werden. Damit hätte Lara Trump die direkte Kontrolle, etwa über die Spendenkampagnen der Republikaner.

"Meine sehr talentierte Schwiegertochter Lara Trump hat zugestimmt, als RNC-Co-Vorsitzende zu kandidieren", schrieb Trump in einer Pressemitteilung. Die 41-Jährige sei eine äußerst talentierte Kommunikatorin und engagiere sich für seine "Make America Great Again"-Bewegung.

Damit wird offensichtlich, was ohnehin Donald Trumps Erfolgsrezept ist: Der Ex-Präsident ist bekannt dafür, nur ihm treu ergebene Mitstreiter mit wichtigen Positionen auszustatten. Und die loyalsten Menschen findet er schon lange vor allem in seiner Familie.

Über die Jahre hat Trump dabei sein dynastisches Prinzip perfektioniert. Die Führung seines Unternehmens und die Richtung der Republikaner bestimmt er schon lange wie ein Pate. Im Wahljahr aber kommt diesem Prinzip eine ganz besondere Bedeutung zu. t-online stellt die wichtigsten Köpfe in Trumps Familiennetzwerk vor, denen neben Lara Trump Bedeutung zukommt.

Ivanka Trump, 42

Seiner ältesten Tochter Ivanka übergab Trump schon während seiner ersten Amtszeit eine zentrale Aufgabe als seine leitende Beraterin. Trotz mangelnder politischer Erfahrung hatte sie damit eine wichtige Position, von der aus sie politische Diskussionen beeinflusste und die US-Regierung auf nationaler und internationaler Bühne vertrat. Auch die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel machte darum mehrfach mit der töchterlichen Präsidentenberaterin Bekanntschaft. Beim G20-Gipfel in Hamburg 2017 war Ivanka Trump Teil der amerikanischen Delegation und vertrat sogar ihren Vater am Haupttisch der Staats- und Regierungschefs.

Ivanka Trump wirkt derzeit zwar eher im Hintergrund. Ihr könnte in einer neuerlichen Trump-Regierung wieder eine wichtige Rolle zukommen. Aktuell dürfte sie für ihren Vater aber auch für dessen Geschäftswelt infrage kommen. Denn Trump muss sich in New York mit seinem großen Unternehmen in einem Hunderte Millionen Dollar schweren Betrugsfall verantworten. Sollte es dem Ex-Präsidenten infolge des bald zu erwartenden Urteils untersagt werden, in New York weiterhin Geschäfte zu machen, könnte Ivanka ins Spiel kommen. Trump könnte seine Tochter womöglich für Geschäftsbereiche einsetzen und damit weiterhin Geld verdienen. Es bleibt ja in der Familie.

Jared Kushner, 43

Auch Ivankas Ehemann Jared Kushner fungierte als leitender Berater von Präsident Trump und übte erheblichen Einfluss auf politische Entscheidungen und diplomatische Bemühungen aus. So hatte Kushner zum Beispiel eine zentrale Aufgabe in der Nahostdiplomatie der Trump-Regierung, insbesondere bei der Ausarbeitung eines Friedensplans, des sogenannten "Abraham Accords".

Der Einfluss von Trumps Schwiegersohn wird in den USA allerdings immer wieder kritisch gesehen, insbesondere wegen seiner zugleich geschäftlichen Aktivitäten im Nahen Osten. Es gibt Vorwürfe, Jared Kushner habe Geheimdienstmaterial an den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman weitergegeben.

In einer neuen Trump-Regierung könnte Trumps Schwiegersohn sogar ein Ministerposten winken. Insider aus Trumps Umfeld bringen Kushner immer wieder als möglichen Außenminister ins Spiel. Bei einer Veranstaltung in Miami gab er allerdings an, er würde im Falle einer zweiten Trump-Präsidentschaft nicht zurück in die Regierung wollen. "In dieser Phase meines Lebens möchte ich mich auf mein Unternehmen konzentrieren", sagt Kushner.

Donald Trump Jr., 46

Seinem älteren Sohn, Donald Trump Jr., kommt schon lange eine ganz besondere Rolle zu. Als eine Art Stellvertreter seines Vaters reist er während der Vorwahlen durch Land und absolviert zahlreiche Auftritte. Noch während Trumps erster Präsidentschaft wurde bekannt, dass sein Sohn enge Geschäftsbeziehungen mit dem texanischen Hedgefonds-Manager Gentry Beach pflegte, aber nicht gemeldet hatte. Beach hatte zuvor Millionen Dollar für den Wahlkampf von Trump gesammelt und später Zugang zur Regierung bekommen. Über Trumps Nationalen Sicherheitsrat soll er etwa versucht haben, die US-Politik in Bezug auf Venezuela zu beeinflussen.

Der 46-jährige Trump Jr. wird inzwischen sogar als möglicher politischer Nachfolger von Donald Trump gehandelt. Bei einer Wahlveranstaltung auf einem Weingut in New Hampshire forderten ihn anwesende Fans auf, im Jahr 2028 zu kandidieren. Als sich anwesende Reporter bei Trumps Sohn im Anschluss erkundigten, ob er einmal antreten wolle, lächelte er die Frage weg, schloss es aber nicht aus. "Die Frage ehrt mich. Aber jetzt geht es erst mal um 2024. Darauf liegt meine ganze Aufmerksamkeit", sagt Trump Jr.

Donald Trump Jr. ist der Executive Vice President der Trump Organization, dem Immobilienunternehmen der Familie, und damit auch geschäftlich die rechte Hand seines Vaters. Auf seinem Instagram-Profil versorgt er regelmäßig seine 6,6 Millionen Follower mit Livesendungen und mit politischen Provokationen, die oft als rassistisch, homophob, sexistisch oder sonst wie diffamierend kritisiert werden.

Eric Trump, 40

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Auch der zweitälteste Sohn von Trump ist Executive Vice President der Trump Organization und beaufsichtigt in dieser Funktion die Geschäfte und Projekte des Familienunternehmens. Er wirkt nicht so glamourös wie seine Schwester Ivanka und nicht so scharfzüngig wie sein älterer Bruder Donald Jr. Der 40-Jährige ist dennoch ein fester Bestandteil der Trump-Familie. Auch er tritt bei zahlreichen Wahlkampfveranstaltungen für seinen Vater als Redner auf. Zuletzt betrat er bei der Wahlparty nach dem Sieg seines Vaters in New Hampshire gemeinsam mit seiner Frau Lara die Bühne.

Nach der Wahlniederlage seines Vaters im Jahr 2020 hatte auch Eric Trump die Präsidentschaftswahlen als illegal bezeichnet, indem er das Wahlergebnis einen "Betrug" nannte. Am 6. Januar 2021 hatte Eric Trump vor seinem Vater auf der Bühne in Washington gesprochen, bevor die Anhänger seines Vaters das Kapitol stürmten.

Familienbetrieb als Machtprinzip

Donald Trumps Vorgehen, seine Familienmitglieder in seine politischen Aktivitäten und Ämter einzubinden, wurde immer wieder wegen der naheliegenden Interessenkonflikte, aber auch wegen mangelnder Qualifikationen kritisiert.

Was er schon während seiner ersten Amtszeit getan hat, bleibt auch in seinem dritten Wahlkampf sein Prinzip. Schlüsselpositionen besetzt er nur mit seinem innersten, von ihm wiederum abhängigen Zirkel, um seinen Einfluss und sein Erbe in der Wirtschaft und der Politik zu sichern.

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