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Nord-Stream-Anschlag: Verdächtiger entkam offenbar nur knapp deutscher Polizei


Neuer Bericht zum Nord-Stream-Anschlag
Verdächtiger entwischte Polizei offenbar nur knapp

Von t-online
Aktualisiert am 29.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Nord-Stream-ErmittlungenVergrößern des BildesMehrere Sprengungen hatten die beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 Ende September 2022 beschädigt und unterbrochen. (Archivbild) (Quelle: -/Danish Defence Command/dpa/dpa-bilder)

Ein Bericht enthüllt, dass einer der Nord-Stream-Sprenger knapp der deutschen Polizei entkam. Der Verdächtige hätte womöglich festgenommen werden können.

Einer der mutmaßlichen Beteiligten des Nord-Stream-Anschlags hätte laut einem Bericht womöglich in Deutschland festgenommen werden können. Wie Recherchen von "Spiegel", ZDF und dem dänischen Rundfunk (DR) ergaben, reiste der Verdächtige Wolodymyr Z. nach den Anschlägen im Herbst 2022 mehrfach nach Deutschland. Zu dieser Zeit wurde er bereits von der Bundesanwaltschaft als Beschuldigter in einem Ermittlungsverfahren wegen verfassungsfeindlicher Sabotage geführt.

Ende Mai 2024, nur wenige Tage vor der Ausstellung eines Haftbefehls, reiste Z. ein letztes Mal durch Deutschland. Auf dem Rückweg von Dänemark zu seinem Wohnsitz in Polen besuchte er eine Cousine seiner Frau in Berlin, heißt es in dem Bericht.

Eine weitere geplante Reise nach Dänemark wurde von seiner Frau offenbar storniert, kurz nachdem am 21. Juni 2024 ein europäischer Haftbefehl gegen Z. nach Polen übermittelt worden war, heißt es. Daraufhin gelang ihm die Flucht in die Ukraine. Z. reagierte nicht auf Anfragen der Medien zu diesen Vorgängen.

"Für uns ist der ein Held"

Mitte August war bekannt geworden, dass der Generalbundesanwalt im Fall der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines vor fast zwei Jahren einen Ukrainer mit einem Europäischen Haftbefehl sucht. "Die Zeit", die "Süddeutsche Zeitung" und die ARD berichteten, der Mann sowie zwei weitere ukrainische Staatsangehörige – ein Mann und eine Frau – stünden unter Tatverdacht. Den Berichten zufolge sollen sie an den Anschlägen beteiligt gewesen sein.

Eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft in Warschau sagte Mitte August: "Der Mann hat Anfang Juli die Grenze zwischen Polen und der Ukraine überquert."

Wie es in dem Bericht weiter heißt, seien die deutschen Behörden überzeugt, dass Warschau den gesuchten Verdächtigen gewarnt hat. In internen Kreisen werde demnach berichtet, dass polnische Offizielle gesagt hätten: "Warum sollten wir den festnehmen? Für uns ist der ein Held!" Auch das Auto, das Z. zur Flucht genommen hätte, sei ein Fahrzeug mit Diplomatenkennzeichen gewesen, das laut dem Bericht von der ukrainischen Botschaft in Polen genutzt worden sei.

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