Wahlbeteiligung bisher auf Niveau von 2013
Bei der Bundestagswahl zeichnet sich eine Γ€hnliche Wahlbeteiligung ab wie vor vier Jahren. Bis 14 Uhr gaben 41,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie der Bundeswahlleiter mitteilte. Das waren 0,3 Prozentpunkte weniger als vor vier Jahren.
Die Stimmen der BriefwΓ€hler sind dabei nicht berΓΌcksichtigt. Die Wahlbeteiligung insgesamt hatte vor vier Jahren 71,5 Prozent betragen. Bei der Bundestagswahl 2009 war sie auf den bislang niedrigsten Stand ΓΌberhaupt abgerutscht und lag bei 70,8 Prozent.
1972 wΓ€hlten 91,1 Prozent
Seit vierzig Jahren sinkt die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen in Deutschland. Im europΓ€ischen Vergleich verzeichnet die Bundesrepublik den zweitgrΓΆΓten RΓΌckgang bei der Wahlbeteiligung hinter Portugal.
Die Wahlbeteiligung gibt den Anteil der Wahlberechtigten wieder, die bei der entsprechenden Wahl von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Es werden auch ungΓΌltige Stimmzettel mitgerechnet.
Ihren HΓΆhepunkt hatte die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 1972 mit 91,1 Prozent. Den tiefsten Stand der Wahlbeteiligung erreichte sie bei der Bundestagswahl 2009, wo nur 70,8 Prozent von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten. Bei der Bundestagswahl 2013 waren es 71,5 Prozent und somit nicht einmal ein Prozent mehr als 2009.
Enthaltungen bei Wahlen oft politisch motiviert
Laut einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung sind NichtwΓ€hler durchaus politisch interessiert und informiert, sie beobachten das politische Geschehen sowie die WahlkampfaktivitΓ€ten der Parteien. Die Hauptmotive der NichtwΓ€hler sind politisch: Unmut ΓΌber Politiker sowie Unzufriedenheit mit den Programmen der Parteien sind die HauptgrΓΌnde fΓΌr die Enthaltung bei den Bundestagswahlen.
Laut der genannten Studie werden folgende GrΓΌnde fΓΌr die Wahlabstinenz angegeben:
- 34 Prozent: Die Politiker haben kein Ohr mehr fΓΌr die Sorgen der kleinen Leute.
- 31 Prozent: Den Politikern geht es nur um die eigene Karriere.
- 24 Prozent: Ich bin mit dem ganzen politischen System unzufrieden.
- 21 Prozent: Die Parteien unterscheiden sich nicht mehr voneinander.
- 20 Prozent: Es lohnt sich nicht zur Wahl zu gehen, weil die Stimmabgabe nichts bewirkt.
- 18 Prozent: Keine Partei vertritt meine Interessen.