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AfD-Chef Tino Chrupalla wirft ZDF bei Markus Lanz Bildmanipulation vor


"Das ist alles sehr seltsam"
AfD-Chef wirft ZDF Manipulation vor

Von t-online, cc

Aktualisiert am 08.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Tino Chrupalla zum Vorfall in Ingolstadt (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Tino Chrupalla zum Vorfall in Ingolstadt (Archivbild). (Quelle: IMAGO/M. Popow)
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Tino Chrupalla wirft dem ZDF bei Markus Lanz Manipulation von Bildmaterial vor. Die Anschuldigung wiegt schwer. Aber stimmt sie auch?

Was geschah am 4. Oktober 2023 in Ingolstadt? AfD-Chef Tino Chrupalla befand sich damals auf einer Wahlkampfveranstaltung in der bayerischen Stadt, als ihm plötzlich schlecht wurde. Der Politiker brach zusammen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo er auch die Nacht verbrachte. Die Ärzte diagnostizierten eine "Nadelstichverletzung im Deltamuskel", also im Schulterbereich.

Ob es eine Attacke war, konnte bislang nicht geklärt werden. Auch nicht, warum Chrupalla plötzlich unter Symptomen wie Schmerzen im Arm, Schwindel, Übelkeit und Brechreiz litt. Eine entsprechende Substanz konnte bei Untersuchungen in seinem Blut jedenfalls nicht nachgewiesen werden. Die Behörden ermittelten eingehend, kamen aber zu keinem Ergebnis. Die zuständige Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren Ende Dezember ein.

Nun erhob Chrupalla in der Talkshow "Lanz" Vorwürfe gegen das ZDF. So soll der öffentlich-rechtliche Fernsehsender den Ermittlern manipuliertes Bildmaterial von der Wahlkampfveranstaltung zur Verfügung gestellt haben. Das behauptete der 48-Jährige am Dienstagabend bei Markus Lanz. Wie die "Bild"-Zeitung nun von den Ermittlern in Ingolstadt erfuhr, ist dieser Vorwurf nicht haltbar.

Laut Chrupalla habe das Öffentlich-Rechtliche nicht das gesamte Bildmaterial an die Behörden übermittelt, sondern eine unvollständige Videosequenz des Wahlkampfauftritts. Welche Absicht dahinter stecken könnte, sagte Chrupalla nicht. Der Vorwurf gegenüber dem TV-Sender steht dennoch im Raum.

Chrupalla bleibt bei seinen Vorwürfen

Wie die "Bild"-Zeitung nun von den Ingolstädter Ermittlern erfuhr, habe das ZDF auf Anfrage zunächst tatsächlich einen 1,24 Minuten langen Schnittbeitrag übersandt, wie ihn das Reporterteam, das Chrupalla an jenem Tag begleitete, angefertigt hatte. Erst auf Nachfrage der Ermittler schickte das ZDF dann das 21,31 Minuten lange Originalmaterial, wie die "Bild" berichtet.

In dieser Rohfassung sollen die ominösen vier Sekunden, von denen Chrupalla nun bei "Lanz" sprach, zwar gefehlt haben. Nicht jedoch in dem geschnittenen Beitrag, der eine entscheidende Szene aus einer anderen Kameraperspektive zeigt. Auf Anfrage der "Bild"-Zeitung bestätigt die Polizei Ingolstadt, dass "bereits in dem zunächst vom ZDF bereitgestellten Videomaterial eine Berührung durch einen Bürger, der als Zeuge vernommen wurde, zu sehen ist".

Die Polizei kann den Chrupalla-Vorwurf demnach nicht bestätigen: Ihr zufolge ist der Vorwurf der Manipulation gegenüber dem ZDF nicht haltbar. Chrupalla selbst bleibt dabei: "Das ist alles sehr seltsam. Fakt ist: Es fehlen vier Sekunden. Nach meiner Wahrnehmung war das ZDF an diesem Tage nur mit einer Kamera vor Ort. Wieso Aufnahmen desselben Vorgangs aus unterschiedlichen Perspektiven möglich waren, ist mir schleierhaft", sagte der AfD-Chef der "Bild".

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