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Tebartz-van Elst: Trierer Bischof Ackermann fordert seinen Rücktritt


Heute Gespräche in Rom
Trierer Bischof legt Tebartz-van Elst Rücktritt nahe

Von dpa
Aktualisiert am 14.10.2013Lesedauer: 2 Min.
Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van ElstVergrößern des BildesDer umstrittene Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst will in Rom mit dem Papst sprechen (Quelle: ap-bilder)
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Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat seinem Limburger Glaubensbruder Franz-Peter Tebartz-van Elst den Rücktritt nahegelegt. "Die Situation ist ja so eskaliert, dass man sagen muss, der Bischof Franz-Peter kann im Grunde in Limburg nicht mehr arbeiten", sagte Ackermann in der ARD-Sendung "Günther Jauch".

"Ein Bischof braucht ja auch Akzeptanz." Wenn aber die Akzeptanz der Gläubigen schwinde, könne ein Bischof nicht mehr als Seelsorger arbeiten.

"Ich glaube, das ist das massivste Problem, dass der Glaubwürdigkeitsverlust so immens ist", sagte Ackermann. Ein Bischof müsse wahrhaftig sein. "Es kann nicht gehen, dass Leute belogen werden."

Gespräch mit Papst Franziskus

Der Sprecher des bischöflichen Vermögensverwaltungsrats, Jochen Riebel, bezeichnete Tebartz-van Elst erneut als Lügner. Er bestätigte Medienberichte, wonach der Bischof intern gesagt habe, die immensen Kosten für seine Residenz dürften niemals öffentlich werden.

Womöglich steht im Vatikan eine Entscheidung über Tebartz-van Elsts Zukunft bevor. Der 53-Jährige reiste am Sonntag nach Rom, wo er mit Papst Franziskus reden will. Zugleich nimmt heute der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, mehrtägige Gespräche im Vatikan auf. Dabei will er mit dem Heiligen Vater auch den Fall Tebartz-van Elst erörtern.

Zollitsch: "gewaltiges Glaubwürdigkeitsproblem"

Wann die Gespräche stattfinden, blieb unklar. Der Vatikan-Besuch Zollitschs war bereits seit längerem geplant. Tebartz-van Elst hatte sich in den vergangenen Tagen zu der Reise entschlossen, nachdem die Vorwürfe wegen seiner Amtsführung immer heftiger geworden waren. Es sei für den Bischof selbstverständlich, "dass die Entscheidung über seinen bischöflichen Dienst in Limburg in den Händen des Heiligen Vaters liegt", erklärte das Bistum.

Zollitsch ging vor seinen Gesprächen in Rom nochmals klar auf Distanz zu Tebartz-van Elst. "Wir haben ein gewaltiges Glaubwürdigkeitsproblem. Und die Kirche in Deutschland trägt den Schaden", sagte er der "Bild".

Weitere Vorwürfe werden laut

Tebartz-van Elst steht seit Wochen wegen der enormen Kosten für den Neubau seiner Bischofsresidenz unter Druck. Außerdem hat die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Strafbefehl wegen Falschaussage gegen ihn beantragt.

Noch vor seiner Rom-Reise waren weitere Vorwürfe laut geworden: Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sollen jahrelang Baukosten unter der Verantwortung des Bischofs verschleiert worden sein. Ursprünglich sollte der Neubau der Bischofsresidenz 2,5 Millionen Euro kosten, später wurde mit insgesamt 5,5 Millionen Euro Baukosten gerechnet, inzwischen sind es 31 Millionen.

Dem Architekten Michael Frielinghaus zufolge waren die Kosten dem Bistum seit mehr als zwei Jahren bekannt. "Von einer Kostenexplosion kann keine Rede sein", sagte er der "Frankfurter Neue Presse". Als sein Büro im Mai 2010 den Auftrag für den Bischofssitz übernommen habe, sei klar gewesen, dass das Projekt zu der damals öffentlich genannten Summe von 2,5 Millionen Euro nicht zu realisieren sei.

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