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"Panama Papers"-Whistleblower: "Putin ist größere Bedrohung als Hitler"


Er veröffentlichte Panama Papers
Whistleblower: "Putin ist größere Bedrohung als Hitler"

Von t-online
Aktualisiert am 22.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Bankenviertel in Panama City: Die Veröffentlichung der Panama Papers ist sechs Jahre her.Vergrößern des BildesBankenviertel in Panama City: Die Veröffentlichung der Panama Papers ist sechs Jahre her. (Quelle: Hans Lucas/imago-images-bilder)
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Durch seine Informationen wurden zahlreiche Finanzskandale publik. In seinem ersten Interview macht Whistleblower "John Doe" dem BKA schwere Vorwürfe.

Sechs Jahre nach den "Panama-Papers"-Enthüllungen hat sich die anonyme Quelle des Datenleaks erstmals in einem Interview zu Wort gemeldet. Im Gespräch mit dem "Spiegel" bestätigt "John Doe", dem deutschen Bundeskriminalamt (BKA) die "Panama Papers" verkauft zu haben und macht der Behörde schwere Vorwürfe. Das BKA habe sich nicht an Vereinbarungen gehalten und ihn damit in Gefahr gebracht. "Bedauerlicherweise würde ich anderen nicht empfehlen, auf die Zusicherungen des deutschen Staates zu vertrauen", erklärt er. Das BKA wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Vorwurf äußern.

Die Person, die sich John Doe – dem englischsprachigen Pendant zu "Max Mustermann" – nennt, hatte den Journalisten Frederik Obermaier und Bastian Obermayer 2015 mehr als 2,6 Terabyte interner Unterlagen des panamaischen Finanzdienstleisters Mossack Fonseca zugespielt. Obermaier und Obermayer, die während der "Panama Papers"-Veröffentlichungen bei der "Süddeutschen Zeitung" arbeiteten und mittlerweile für den "Spiegel" tätig sind, interviewten John Doe über eine verschlüsselte Internetverbindung und in Anwesenheit einer unabhängigen Zeugin.

Stimme des Whistleblowers verfremdet

Die Stimme der "Panama-Papers"-Quelle war während des Interviews verfremdet, da der Whistleblower weder seine Identität noch sein Geschlecht preisgeben will. "In die 'Panama Papers' sind so viele verschiedene transnationale kriminelle Organisationen verwickelt, von deinen einige Verbindungen zu Regierungen haben, dass es schwer vorstellbar ist, dass ich nach einem Outing jemals sicher würde leben können."

Tatsächlich enthalten die "Panama Papers" unter anderem Informationen über die geheimen Geschäfte des engsten Zirkels des russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Die russische Regierung will mich tot sehen", sagt John Doe. "Putin ist eine größere Bedrohung für die Vereinigten Staaten als Hitler es je war, und Briefkastenfirmen sind seine besten Freunde."

Rücktritte in Island und Pakistan

Mehr als 400 Journalisten aus rund 80 Ländern hatten die Dokumente ausgewertet und sie im April 2016 unter dem Titel "Panama Papers" veröffentlicht. Koordiniert wurde die Recherche vom International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ). In der Folge mussten unter anderem der isländische Premier Sigmundur Davíð Gunnlaugsson und der pakistanische Premier Nawaz Sharif wegen Steueroasengeschäften beziehungsweise Korruptionsvorwürfen zurücktreten.

Tausende Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet, Untersuchungsausschüsse eingesetzt und Gesetze in etlichen Ländern geändert. Weltweit wurden nach aktuellen Schätzungen mehr als 1,3 Milliarden Dollar an Strafzahlungen und Steuern eingetrieben.

Verwendete Quellen
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