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Migration in Deutschland: Jeder zweite Asylsuchende war 2023 ein jüngerer Mann


Migrationsexperte erklärt Ursache
Jeder zweite Asylsuchende in 2023 war ein jüngerer Mann

Von dpa-video
02.01.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0378488753Vergrößern des BildesAuf der Suche nach Asyl in Europa: Eine Gruppe junger Männer kommt an einer Unterkunft für Asylbewerber in Belgien an (Symbolbild). (Quelle: IMAGO/ROB ENGELAAR/imago)
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Der Anteil jüngerer Männer unter Asylsuchenden in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Gut jeder zweite war ein Mann zwischen 16 und 40 Jahren.

Der Anteil von Männern zwischen 16 und 40 Jahren unter Asylsuchenden in Deutschland ist in den vergangenen fünf Jahren stark gestiegen. Von Januar bis November 2023 gehörte etwa die Hälfte der Erstantragsteller (50,7 Prozent) dieser Gruppe an, wie Statistiken des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zeigen. 2019 und 2020 war es nur etwas mehr als ein Viertel (26,2 und 26,6 Prozent).

Ähnlich hoch war der Anteil der jüngeren männlichen Asylbewerber zuletzt in den Jahren 2015 und 2016, in denen er laut BAMF bei 47,4 beziehungsweise 42,9 Prozent lag. Damals gab es allgemein einen hohen Männeranteil bei den Anträgen. Auch in diesem Jahr haben vor allem Männer (71,7 Prozent) Asyl in Deutschland beantragt. In den Jahren 2018 bis 2020 war das Geschlechterverhältnis dagegen ausgeglichener.

Migrationsexperte sieht Erklärung in Fluchtrouten

Eine einzelne Ursache für den starken Anstieg des Anteils jüngerer männlicher Asylbewerber gebe es nicht, stellt der Migrationsexperte Marcus Engler vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung fest. "Grundsätzlich sind lange und gefährliche Fluchtrouten eine zentrale Erklärung für das Gender-Ungleichgewicht", sagt er.

Welches Alter oder Geschlecht die meisten Asylantragstellerinnen und
-steller haben, werde von den Herkunftsländern beeinflusst, schreibt
dazu das BAMF. Die Zusammensetzung ändere sich von Jahr zu Jahr. Seit etwa 2020 nimmt in Deutschland der Zugang von Geflüchteten aus Afghanistan und Syrien wieder zu, wie BAMF-Zahlen zeigen. Wenn mehr Menschen aus solchen Ländern kämen, die eine lange und gefährliche Fluchtroute erfordern, kämen damit auch oft mehr Männer, erklärt Engler.

Dem Forscher zufolge könnte die Situation in Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban ein Erklärungsfaktor für die Daten sein. Außerdem machten härtere Grenzpolitiken in der Türkei und Griechenland die Flucht gefährlicher und teurer, was ebenfalls zu mehr Männern auf den Routen führen könne.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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