Schäuble brüllt SPD-Politiker Kahrs an

Im Haushaltsausschuss des Bundestages gerieten am vergangenen Mittwoch Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und der SPD-Abgeordnete Johannes Kahrs heftig aneinander. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" berichteten Teilnehmer von einer regelrechten Brüllerei.
Schäuble hatte, so empfand es Kahrs, bei der Debatte zur Griechenland-Rettung Fragestellern kaum verklausuliert Unkenntnis vorgeworfen. Der SPD-Parlamentarier konterte, Schäuble solle es angesichts seiner "bescheidenen Bilanz" in Sachen Griechenland-Rettung ruhiger angehen lassen.
Kahrs kontert
Der Minister blaffte lautstark zurück, derart müsse er sich nicht belehren lassen. Er sei auch Abgeordneter und das schon viel länger als Kahrs. Der SPD-Mann, ein Reserveoffizier, konterte in gleicher Dezibelzahl, Schäuble könne ihn nicht behandeln wie seinen ehemaligen Pressesprecher, den der Minister vor laufenden Kameras zusammengestaucht hatte.
Der Ex-Sprecher des Finanzministers, Michael Offer, war vor zwei Jahren zurückgetreten, weil er sich bei einer Pressekonferenz zur Steuerschätzung von seinem Chef gedemütigt fühlte. Schäuble hatte damals zu ihm gesagt: "Herr Offer, reden Sie nicht, sorgen Sie dafür, dass die Zahlen jetzt verteilt werden."
Kein Unionsabgeordneter sprang Schäuble im Haushaltsausschuss bei. Kahrs bekam Schützenhilfe von Genosse Carsten Schneider, der Schäuble aufforderte, seine "Schurigeleien" (Zurechtweisungen) gegenüber Abgeordneten einzustellen.