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Schaffen mehr Konflitktpotential | Psychologin warnt vor Seehofers Ankerzentren


Schaffen mehr Konflitktpotential
Psychologin warnt vor Seehofers Ankerzentren

Von dpa
Aktualisiert am 16.06.2018Lesedauer: 1 Min.
Ein Flüchtlingsheim bei München: Eine Psychologin warnt davor, Asylsuchende in Ankerzentren unterzubringen. Es sei nicht der richtige Ort für traumatisierte Menschen.Vergrößern des BildesEin Flüchtlingsheim bei München: Eine Psychologin warnt davor, Asylsuchende in Ankerzentren unterzubringen. Es sei nicht der richtige Ort für traumatisierte Menschen. (Quelle: dpa-bilder)
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Viele Menschen, wenig Raum: In sogenannten Ankerzentren sollen Flüchtlinge künftig während ihres Asylprozesses untergebracht werden. Eine Psychologin warnt davor – und hat einen Gegenvorschlag.

Die Dresdner Psychologin Luise Pabel warnt eindringlich vor Ankerzentren für Flüchtlinge. "Aus psychotherapeutischer Sicht sind sie der völlig falsche Weg. Das schafft nur weiteres Konfliktpotenzial", sagte die Forscherin vom Dresdner Universitätsklinikum der Deutschen Presse-Agentur. Sachsens Regierung will seine Erstaufnahmeeinrichtungen zu einem Ankerzentrum ausbauen und darin bis zu 1500 Asylsuchende unterbringen. Auch in anderen Bundesländern sollen solche Flüchtlingszentren entstehen. Anker steht für Ankunft, Entscheidung und Rückführung.

Pabel macht geltend, dass in einer Unterkunft mit so vielen Menschen die Anspannung der Bewohner naturgemäß steige. "Es ist kein ausreichender Rückzugsraum vorhanden, es gibt in der Regel einen hohen Lärmpegel." Das verstärke die Symptome bei Menschen, von denen viele bereits traumatisiert oder anderweitig psychisch belastet nach Deutschland kommen. "Manche haben Erfahrungen mit Folter, Verfolgung, Mordandrohungen und Erpressungen." Sie müssten hier erst einmal zur Ruhe kommen und brauchten auch Ruhe für sich.

Ankömmlinge dürfen nicht durchs Raster fallen

Eine sinnvolle Beschäftigung für Asylsuchende und ihre baldige Unterbringung in Wohnungen sind nach Ansicht von Pabel die beste Prävention gegen Gewalt und Frust. Dafür sei aber auch eine ausreichende Betreuung notwendig. "Wenn Flüchtlingsinitiativen oder einzelne Helfer die Betroffenen in den Stadtteilen unter ihre Fittiche nehmen, werden bei der Integration meist auch Erfolge erzielt", sagte die Wissenschaftlerin. Nach der Ankunft gelte es, die Unterbringung in Camps so kurz wie möglich zu halten: "Auch hier muss es ausreichend Mitarbeiter geben, damit keiner der Ankömmlinge durchs Raster fällt."

Verwendete Quellen
  • dpa
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