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Jesidin von IS versklavt: Mangelnde Zusammenarbeit mit deutschen Ermittlern


IS-Sklavenhalter in Deutschland?
Jesidin beklagt mangelnde Zusammenarbeit mit deutschen Ermittlern

Von dpa
Aktualisiert am 18.08.2018Lesedauer: 2 Min.
Aschwak Hadschi in ihrem Youtube-Video: Die junge Jesidin gibt an aus Schwäbisch Gmünd geflohen zu sein, nachdem sie dort auf ein IS-Mitglied getroffen ist.Vergrößern des BildesAschwak Hadschi in ihrem Youtube-Video: Die junge Jesidin gibt an aus Schwäbisch Gmünd geflohen zu sein, nachdem sie dort auf ein IS-Mitglied getroffen ist. (Quelle: Sardar Sattar/YouTube/dpa-bilder)
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Eine Jesidin begegnet in Deutschland ihrem ehemaligen Peiniger, der sie als Sklavin hielt. Die Ermittlungen gehen nur schleppend voran. Die Frau macht den Behörden Vorwürfe.

Eine aus Deutschland geflohene Jesidin, die in Schwäbisch Gmünd ihrem IS-Peiniger begegnet sein soll, hat eine mangelnde Zusammenarbeit mit den Ermittlern beklagt. Die deutschen Behörden hätten sie zuletzt nicht kontaktiert, obwohl sie im Nordirak erreichbar sei, sagte Aschwak Hadschi Hamid Talo. "Warum rufen die mich nicht an?"

"Konnte nicht mehr in Deutschland bleiben"

Sie werde nicht mehr nach Deutschland zurückkommen, sondern in ihrer Heimat im Nordirak bleiben. "Ich hatte solche Angst, ich konnte nicht mehr in Deutschland bleiben", sagte sie. Sie sei nach Baden-Württemberg gekommen, um ihren Peiniger zu vergessen. Dies sei dort nicht mehr möglich.


Das Landeskriminalamt in Baden-Württemberg hatte am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt, die Ermittlungen könnten im Moment nicht fortgeführt werden, "da die Zeugin für Rückfragen aktuell nicht erreichbar ist." Auch die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe sagte, dass eine Befragung Anfang Juni daran gescheitert sei, dass die 19-Jährige zu dem Zeitpunkt schon außer Landes gewesen sei.

Auf einem Sklavenmarkt verkauft

Hadschi gehört der im Nordirak lebenden ethnisch-religiösen Minderheit der Jesiden an. Sie wurde nach eigenen Angaben 2014 von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verschleppt und auf einem Sklavenmarkt an ein IS-Mitglied verkauft. Sie gab an, dass sie In ihrer neuen Heimat in Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg den Mann Jahre später auf der Straße wiedergetroffen habe. Dort habe er sie erneut bedroht.

Seit Juni ermittelt die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe in dem Fall. Die Polizei hatte mit den Angaben der 19-Jährigen ein Phantombild erstellt und versucht, den Mann zu finden. Leider seien ihre Angaben nicht sehr präzise gewesen und der Name, den sie nannte, habe sich keiner Person zuordnen lassen, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft.

Recherchen des SWR stützen die Darstellung der Frau allerdings. Die stellvertretende Vorsitzende des Zentralrates der Jesiden, Zemfira Dlovani, sagte dem Sender, weitere Mädchen hätten den mutmaßlichen IS-Kämpfer wiedererkannt. Genauere Angaben zur Identität der Zeuginnen wolle sie derzeit nicht machen.

Verwendete Quellen
  • dpa
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