Mehr als 26.500 Islamisten in Deutschland â deutlicher Anstieg
Der "Islamische Staat" organisiert sich neu, "komplexe AnschlÀge" wie in Paris 2015 sind denkbar: Der Verfassungsschutz warnt in seinem neuen Jahresbericht vor der anhaltenden Gefahr durch Islamisten in Deutschland.
Die Zahl der Islamisten in Deutschland ist weiter gestiegen, von 25.810 im vergangenen Jahr auf 26.560. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf den Jahresbericht des Bundesamtes fĂŒr Verfassungsschutz, der am Donnerstag vorgestellt wird. Deutschland stehe "unverĂ€ndert im Zielspektrum von jihadistischen Organisationen", zitieren die Zeitungen aus dem Bericht.
Sowohl fĂŒr das Bundesgebiet als auch fĂŒr deutsche Interessen in verschiedenen Regionen der Welt bestehe "eine anhaltend hohe GefĂ€hrdung". Die Sicherheitsbehörden hĂ€tten 2018 "eine Reihe von Anschlagsplanungen in unterschiedlichen Vorbereitungsstadien" aufgedeckt.
"Islamischer Staat" weiter gefÀhrlich
Zwar sei die Mehrzahl der Terrorattacken der vergangenen Jahre in Deutschland von EinzeltĂ€tern begangen worden, heiĂt es demnach im Bericht weiter. Doch fast immer hĂ€tten sie bei Planung und Vorbereitung ihrer Tat Beratung und UnterstĂŒtzung durch Terrororganisationen im Ausland erhalten. Selbst "komplexe AnschlĂ€ge" wie im November 2015 in Paris könnten nicht ausgeschlossen werden.
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) habe sich nach ihrer militÀrischen Niederlage in Syrien "zu einer Terrorgruppe im Untergrund restrukturiert". Sie setze auf eine "Strategie des Terrors, vor allem gegen weiche Ziele". In Deutschland sei die GefÀhrdungslage "weiterhin angespannt" und habe sich "auf hohem Niveau stabilisiert".
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Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und VerfassungsschutzprĂ€sident Thomas Haldenwang stellen am Donnerstagvormittag den neuen Verfassungsschutzbericht vor. Nach dem Mord an dem Kasseler RegierungsprĂ€sidenten Walter LĂŒbcke dĂŒrfte ein besonderes Augenmerk auf dem Rechtsextremismus liegen.