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Ausländischer Geheimdienst gab Video von Amri zu spät weiter


Bewusst zurückgehalten?
Ausländischer Geheimdienst gab Video von Amri zu spät weiter

Von dpa
Aktualisiert am 17.10.2019Lesedauer: 2 Min.
Blumen am Breitscheitplatz nach dem Anschlag 2016: Erneut stellt sich die Frage, ob der Anschlag hätte verhindert werden können.Vergrößern des BildesBlumen am Breitscheitplatz nach dem Anschlag 2016: Erneut stellt sich die Frage, ob der Anschlag hätte verhindert werden können. (Quelle: imago-images-bilder)
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In der Affaire um ein Video des Attentäters Anis Amri gibt es Kritik an Geheimdiensten und der Bundesregierung. Jetzt wird die Frage laut, ob die Aufnahme bewusst zurückgehalten wurde.

Innenpolitiker fragen sich, ob ein ausländischer Nachrichtendienst vor dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin womöglich ein Drohvideo des späteren Attentäters bewusst zurückgehalten hat. Auf dem Video, das dem Bundesnachrichtendienst (BND) erst nach dem Terroranschlag zugegangen sein soll, ist nach Auskunft von Bundestagsabgeordneten zu sehen, wie Anis Amri eine Schusswaffe in der Hand hält und eine "Kopf-ab-Geste" macht.

Es ist eine "Unverschämtheit" wie die Bundesregierung bisher mit Anfragen des Parlaments zu dem Video umgegangen sei, sagte der FDP-Obmann Benjamin Strasser am Donnerstag am Rande einer Sitzung des Untersuchungsausschusses des Bundestages zum Anschlag auf dem Breitscheidplatz.

Marokkanischer Geheimdienst hatte vor Amri gewarnt

Amri hatte am 19. Dezember 2016 einen Lastwagen gekapert, mit dem er über den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche raste. Er tötete zwölf Menschen. Nach der Tat floh er nach Italien, wo ihn die Polizei vier Tage später erschoss.

Der marokkanische Geheimdienst hatte die deutschen Behörden im November 2016 vor Amri gewarnt. Das Bundesamt für Verfassungsschutz sagte damals zu, dem Hinweisen aus Marokko nachzugehen. Der Nachrichtendienst fragte aber lediglich beim US-Geheimdienst nach, was davon zu halten sei. Die Antwort der Amerikaner kam nach dem Anschlag. Auch die Information über die Existenz des brisanten Videos soll beim BND erst am 27. Dezember 2016 eingegangen sein.


Das Video, das Amri mutmaßlich mit der späteren Tatwaffe zeigt, soll im November 2016 entstanden sein, als der Islamist von den Berliner Behörden als nicht mehr besonders gefährlich eingestuft wurde. Es sei erst am 9. März 2017 an das Bundeskriminalamt übermittelt worden. Der Generalbundesanwalt habe das Handy-Video bis heute nicht erhalten, kritisierte die Grünen-Obfrau Irene Mihalic. Hier sei die Chance verpasst worden, "zeitnah mögliche Mittäter zu identifizieren", sagte Martina Renner (Linke). Mihalic erklärte, es sei wichtig zu erfahren, seit wann dem ausländischen Nachrichtendienst das Video bekannt war.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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