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Drohmails "NSU 2.0": Ex-Polizist offenbar "Trittbrettfahrer"


14 neue Fälle
Drohmails des "NSU 2.0": Ex-Polizist offenbar "Trittbrettfahrer"

Von afp, dpa
06.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Berliner Landgericht: Nach einer E-Mail mit einer Bombendrohung und der Unterschrift "NSU 2.0" wird von der Polizei weiträumig abgesperrt.Vergrößern des BildesBerliner Landgericht: Nach einer E-Mail mit einer Bombendrohung und der Unterschrift "NSU 2.0" wird von der Polizei weiträumig abgesperrt. (Quelle: snapshot/imago-images-bilder)
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Fast 70 "NSU 2.0"-Drohschreiben sind inzwischen von bislang Unbekannten verschickt worden. Nun teilt die Ermittlungsgruppe erste Erkenntnisse mit – und gibt weitere Fälle bekannt.

Das in der Affäre um die rechtsextreme Drohschreiben-Serie "NSU 2.0" unter Verdacht geratene Ehepaar aus dem bayerischen Landshut spielt einem Ermittler zufolge eher eine Nebenrolle. Man könne davon ausgehen, dass es sich um "Trittbrettfahrer" handele, sagte der Frankfurter Oberstaatsanwalt Michael Loer am Donnerstag in einer Sitzung des Rechtsausschusses des hessischen Landtages in Wiesbaden. Er berief sich dabei auch auf Erkenntnisse des Landeskriminalamtes.

14 neue Drohschreiben entdeckt

Allein seit einer Sitzung des hessischen Landtagsinnenausschusses am 21. Juli, bei dem die Abgeordneten über die Ermittlungen informiert wurden, habe es 14 weitere mit "NSU 2.0" gezeichnete Drohschreiben gegeben – und vier weitere, die den Verdächtigen aus Bayern zugeschrieben würden.

Für diese Schreiben sei die gleiche Tätergruppe verantwortlich wie für die bereits zuvor bekannten 69 Drohungen. Die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) verteidigte die Arbeit der Ermittler. "Ich habe den Eindruck gewonnen, dass das Ermittlungsverfahren mit Priorität und Nachdruck betrieben wird", sagte sie im Ausschuss. Die Ministerin drückte den Betroffenen ihr Mitgefühl aus.

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hatte im Juli mitgeteilt, dass bis dahin 69 "NSU 2.0"-Schreiben bekannt waren. Empfänger waren demnach unterschiedliche Personen des öffentlichen Lebens, die meisten von ihnen Frauen. Zuvor sollen teilweise auch Daten von Opfern von hessischen Polizeicomputern abgerufen worden sein.

Vorwürfe gegen Ehepaar zurückgewiesen

In Landshut waren Ende Juli ein ehemaliger Polizeibeamter und seine 55 Jahre alte Ehefrau kurzzeitig festgenommen worden. Das Paar wird verdächtigt, mehrere Schreiben mit beleidigenden, volksverhetzenden und drohenden Inhalten an Bundestagsabgeordnete und verschiedene andere Adressaten verschickt zu haben. Konkret ging es um sechs Mails, die im Juli verschickt worden waren. Der Ex-Polizist hat die Vorwürfe nach früheren Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft zurückgewiesen.

Von den Drohungen waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft neben mehreren Politikerinnen der Linken und Grünen sowie anderen Personen des öffentlichen Lebens auch Beuth und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) betroffen. Das Kürzel "NSU 2.0" erinnert an die Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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