t-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
Such IconE-Mail IconMenΓΌ Icon

MenΓΌ Icont-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
Such Icon
HomePolitikDeutschland

Drohmails "NSU 2.0": Ex-Polizist offenbar "Trittbrettfahrer"


Drohmails des "NSU 2.0": Ex-Polizist offenbar "Trittbrettfahrer"

Von afp, dpa
06.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Berliner Landgericht: Nach einer E-Mail mit einer Bombendrohung und der Unterschrift "NSU 2.0" wird von der Polizei weitrΓ€umig abgesperrt.
Berliner Landgericht: Nach einer E-Mail mit einer Bombendrohung und der Unterschrift "NSU 2.0" wird von der Polizei weitrΓ€umig abgesperrt. (Quelle: snapshot/imago-images-bilder)
Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo

Fast 70 "NSU 2.0"-Drohschreiben sind inzwischen von bislang Unbekannten verschickt worden. Nun teilt die Ermittlungsgruppe erste Erkenntnisse mit – und gibt weitere FΓ€lle bekannt.

Das in der AffΓ€re um die rechtsextreme Drohschreiben-Serie "NSU 2.0" unter Verdacht geratene Ehepaar aus dem bayerischen Landshut spielt einem Ermittler zufolge eher eine Nebenrolle. Man kΓΆnne davon ausgehen, dass es sich um "Trittbrettfahrer" handele, sagte der Frankfurter Oberstaatsanwalt Michael Loer am Donnerstag in einer Sitzung des Rechtsausschusses des hessischen Landtages in Wiesbaden. Er berief sich dabei auch auf Erkenntnisse des Landeskriminalamtes.

14 neue Drohschreiben entdeckt

Allein seit einer Sitzung des hessischen Landtagsinnenausschusses am 21. Juli, bei dem die Abgeordneten ΓΌber die Ermittlungen informiert wurden, habe es 14 weitere mit "NSU 2.0" gezeichnete Drohschreiben gegeben – und vier weitere, die den VerdΓ€chtigen aus Bayern zugeschrieben wΓΌrden.

FΓΌr diese Schreiben sei die gleiche TΓ€tergruppe verantwortlich wie fΓΌr die bereits zuvor bekannten 69 Drohungen. Die hessische Justizministerin Eva KΓΌhne-HΓΆrmann (CDU) verteidigte die Arbeit der Ermittler. "Ich habe den Eindruck gewonnen, dass das Ermittlungsverfahren mit PrioritΓ€t und Nachdruck betrieben wird", sagte sie im Ausschuss. Die Ministerin drΓΌckte den Betroffenen ihr MitgefΓΌhl aus.

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hatte im Juli mitgeteilt, dass bis dahin 69 "NSU 2.0"-Schreiben bekannt waren. EmpfΓ€nger waren demnach unterschiedliche Personen des ΓΆffentlichen Lebens, die meisten von ihnen Frauen. Zuvor sollen teilweise auch Daten von Opfern von hessischen Polizeicomputern abgerufen worden sein.

VorwΓΌrfe gegen Ehepaar zurΓΌckgewiesen

In Landshut waren Ende Juli ein ehemaliger Polizeibeamter und seine 55 Jahre alte Ehefrau kurzzeitig festgenommen worden. Das Paar wird verdΓ€chtigt, mehrere Schreiben mit beleidigenden, volksverhetzenden und drohenden Inhalten an Bundestagsabgeordnete und verschiedene andere Adressaten verschickt zu haben. Konkret ging es um sechs Mails, die im Juli verschickt worden waren. Der Ex-Polizist hat die VorwΓΌrfe nach frΓΌheren Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft zurΓΌckgewiesen.

Von den Drohungen waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft neben mehreren Politikerinnen der Linken und GrΓΌnen sowie anderen Personen des ΓΆffentlichen Lebens auch Beuth und Hessens MinisterprΓ€sident Volker Bouffier (CDU) betroffen. Das KΓΌrzel "NSU 2.0" erinnert an die Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

t-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland


TelekomCo2 Neutrale Website