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Keine Corona-Teststrategie vor Schulöffnungen – das denken die Deutschen


Neue Umfrage
Keine Teststrategie an Schulen – das denken die Deutschen

Von Liesa Wölm

Aktualisiert am 22.02.2021Lesedauer: 3 Min.
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Geteilte Klassen, Distanzunterricht, geimpfte Lehrer: So unterschiedlich sieht der Präsenzunterricht aus.
Nach mehrmonatiger Schließung: So unterschiedlich setzen die Länder den Unterricht an den Schulen um. (Quelle: Glomex)

In vielen Bundesländern haben die Schulen am Montag wieder geöffnet – obwohl es keine Strategie für das Testen von Schülern und Lehrern gibt. Die Bevölkerung zeigt sich enttäuscht, wie aus einer t-online-Umfrage hervorgeht.

Am Montag hat ein Großteil der Bundesländer die Schulen wieder geöffnet – unter Bedingungen, die sich je nach Land erheblich unterscheiden. Während etwa in Nordrhein-Westfalen die Grundschüler und Abschlussklassen in den Präsenzunterricht zurückkehren, gehen in Brandenburg die Klassen 1 bis 6 wieder zur Schule. Große Mängel gibt es bei einer der wichtigsten Maßnahmen: einer Teststrategie.

Zwar hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kostenlose Schnelltests für alle ab dem 1. März in Aussicht gestellt – dennoch gibt es noch keine einheitliche Regelung, wie dann im Schulbetrieb verfahren werden soll. Wer wird wann und wie oft getestet?

Dieses Regel-Wirrwarr stößt bei den Deutschen auf Kritik: Fast drei Viertel der Bevölkerung hätten sich vor den Schulöffnungen ein konkretes Konzept gewünscht, wann Schüler und Lehrer auf das Coronavirus getestet werden sollen. Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online hervor.

Lediglich 15 Prozent der Befragten haben demnach einen konkreten Plan für die Durchführung von Tests abgelehnt – womöglich aus unterschiedlichen Gründen. Einerseits könnten sie die Öffnungen grundsätzlich abgelehnt haben, in diesem Fall hätte es auch keines Konzepts für Testungen bedurft. Anderseits könnten sie die bestehenden Maßnahmen in den Schulen für ausreichend gehalten haben, sodass sie einen konkreten Plan als nicht notwendig erachten. Ebenso ein Grund für die Ablehnung: Wenn zunächst eine Teststrategie hätte entworfen werden müssen, hätten sich die Schulöffnungen noch weiter verzögert. Rund 10 Prozent zeigten sich unentschlossen bei der Umfrage.

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Große Unterschiede zeigen sich zwischen Menschen mit Kindern und ohne Kinder im Haushalt. Fast 28 Prozent der Deutschen mit Kindern im Haushalt haben sich gegen ein konkretes Konzept für die Tests ausgesprochen – auch hier können die Gründe sein, dass sie die Schulöffnungen ohnehin nicht befürworteten, die bestehenden Maßnahmen für ausreichend hielten oder eine Verzögerung der Schulöffnungen ablehnten. Lediglich 11 Prozent der Befragten ohne Kinder im Haushalt waren der gleichen Meinung. Der starke Wunsch nach einer Strategie zeigt sich jedoch in beiden Gesellschaftsgruppen: In Haushalten ohne Kinder beträgt der Anteil fast 78 Prozent, in Haushalten mit Kindern zumindest 62 Prozent.

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Wie stehen die unterschiedlichen Parteisympathisanten zu einem konkreten Plan? Hier gehen die Meinungen teils erheblich auseinander, wenngleich eine klare Tendenz bei allen Parteien zu erkennen ist. Besonders große Zustimmung hätte eine bundesweite Teststrategie für Schulen bei potenziellen Wählern der Grünen (84,7 Prozent), der Union (78,5 Prozent), der SPD (79,6 Prozent) und der Linken (77,3 Prozent) gefunden.

Gegenteiliger Meinung sind viele Sympathisanten der AfD: Fast 39 Prozent der Anhänger halten eine Teststrategie nicht für nötig, während knapp die Hälfte der Befragten diese befürwortet hätte. Bei den potenziellen FDP-Wählern haben sich fast 27 Prozent dagegen ausgesprochen, mehr als 63 Prozent hätten die Maßnahme für gut befunden. Der Anteil der Gegner der Teststrategie liegt demnach deutlich höher als bei den Sympathisanten der Union (10,2 Prozent), der SPD (9,8 Prozent), der Grünen (11,1 Prozent) oder der Linken (13,4 Prozent).

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Weniger erkennbare Unterschiede gibt es zwischen Stadt- und Landbewohnern. Dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, nämlich in den Städten, hätten sich fast genauso viele Umfrageteilnehmer ein konkretes Konzept gewünscht wie auf dem Land (71,7 bis 77,1 Prozent).

In die Umfrage flossen die Antworten von 5.068 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Personen ein, die vom 19. bis 22. Februar 2021 gefragt wurden: "Hätten Sie sich gewünscht, dass es vor Öffnung der Schulen ein konkretes Konzept gibt, wann Schüler und Lehrer auf das Coronavirus getestet werden sollen?" Das Ergebnis ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren, der statistische Fehler der Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozentpunkte; für Teilgruppen kann er davon abweichen.

Verwendete Quellen
  • Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online
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