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EU-Behörde gibt grünes Licht für Impfstoff von Johnson & Johnson


Corona-Pandemie
EU-Behörde gibt grünes Licht für Impfstoff von Johnson & Johnson

Von rtr
Aktualisiert am 20.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Impfstoff von Johnson&Johnson: Auch er soll in sehr seltenen Fällen zu ungewöhnlichen Thrombosen führen.Vergrößern des BildesImpfstoff von Johnson&Johnson: Auch er soll in sehr seltenen Fällen zu ungewöhnlichen Thrombosen führen. (Quelle: Christian Ohde/imago-images-bilder)
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Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson kann ähnlich wie der von Astrazeneca Thrombosen auslösen. Trotzdem soll er in der Europäischen Union verwendet werden.

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hat nach einer erneuten Überprüfung grünes Licht für den Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson gegeben. Jedoch könne er tatsächlich in sehr seltenen Fällen Blutgerinnsel auslösen, teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam mit. Die Behörde hält aber daran fest, dass die Vorzüge, Covid-19 zu verhindern, höher zu bewerten seien als Risiken von Nebenwirkungen. Das Präparat soll auch in Deutschland eingesetzt werden und die Impfungen beschleunigen – inzwischen ist ein Fünftel der Bundesbürger mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft.

Vor einer Woche hatten die USA Impfungen mit dem Mittel von Johnson & Johnson ausgesetzt, nachdem nach etwa sieben Millionen Impfungen acht Fälle von Thrombosen aufgetreten waren. In der EU war die Auslieferung des Impfstoffs erst in der vergangenen Woche angelaufen. Zahlreiche EU-Staaten folgten der Empfehlung des Herstellers, vor der Nutzung zunächst das Gutachten der EMA-Experten abzuwarten.

Die EU-Kommission hat bereits Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt. Davon würde Deutschland 36,7 Millionen erhalten. Im Unterschied zu anderen Impfstoffen ist nur eine einzige Dosis nötig.

Blutgerinnsel als seltene Nebenwirkung

Wie die EMA mitteilte, soll die Möglichkeit von Blutgerinnseln bei einer zugleich sehr niedrigen Zahl von Blutplättchen nun als seltene Nebenwirkung registriert werden. In den meisten Fällen ging es nach Angaben der Experten um Frauen unter 60 Jahre. Die Thrombosen vorwiegend in den Hirnvenen waren innerhalb von drei Wochen nach der Impfung aufgetreten. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen begrüßte die Freigabe durch die EMA. "Das ist eine gute Nachricht für die Impfkampagnen in der ganzen EU", schrieb sie auf Twitter.

Es war bereits das zweite Mal, dass die EMA einen Corona-Impfstoff nach der Zulassung erneut prüfte. Auch beim Wirkstoff von Astrazeneca hatte es Hirnvenenthrombosen gegeben, vor allem bei jüngeren Frauen. Die Fälle seien bei beiden Impfstoffen sehr ähnlich, stellten die Experten fest. Auch bei Astrazeneca hatte die EMA an ihrer Bewertung festgehalten, dass der Impfstoff sicher sei. Blutgerinnsel waren bei etwa einer Person von 100.000 aufgetreten. In Deutschland soll Astrazeneca in der Regel nur noch ab 60 Jahren eingesetzt werden.

20,2 Prozent der Deutschen mindestens ein Mal geimpft

Bundesweit sind Meldedaten zufolge inzwischen 20,2 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Mal geimpft, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mit Stand Dienstag mitteilte. Demnach wurden etwa 16,8 Millionen Menschen ein Mal geimpft, weitere rund 5,6 Millionen haben den vollen Impfschutz mit einer zweiten Dosis bekommen. Zehn der 16 Bundesländer haben bereits die 20-Prozent-Marke bei den Erstimpfungen erreicht. Schlusslicht war Hessen mit 18,3 Prozent.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hob das höhere Impftempo hervor. Im ersten Quartal hätten wegen knapper Impfstoffe nur 10 Prozent der Deutschen erstgeimpft werden können. Die nächsten 10 Prozent hätten nun nur drei Wochen gebraucht. "Anfang Mai wird jeder Vierte mindestens einmal geimpft sein", erklärte Spahn auf Twitter.

Die Impfkampagne in Deutschland hatte Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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