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Maskenaffäre: Schweizer Firma verdiente Millionen an deutschen Maskendeals


Schweizer Firma verdiente Millionen an deutschen Maskendeals

Von t-online, sje

Aktualisiert am 30.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Verschiedene medizinische Masken: Ihre Gewinne investierten die Schweizer Firmengründer unter anderem in Luxusautos (Symbolbild).Vergrößern des BildesVerschiedene medizinische Masken: Ihre Gewinne investierten die Schweizer Firmengründer unter anderem in Luxusautos (Symbolbild). (Quelle: Joerg Boethling/imago-images-bilder)
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Die Maskenaffäre zieht immer weitere Kreise: Medienberichte zeigen nun, wie viel ein Schweizer Unternehmen mit Maskendeals mit der deutschen Regierung verdiente.

Die Maskenaffäre um die Bestellung von Corona-Schutzausrüstung durch das Bundesgesundheitsministerium zieht Kreise bis in die Schweiz. Das zeigen Recherchen von WDR, NDR und der "Süddeutschen Zeitung". Demnach sollen zwei Schweizer mit einem der größten Maskendeals zwischen 100 und 200 Millionen Euro Gewinn gemacht haben.

Den Berichten zufolge hat das Gesundheitsministerium im März und April 2020 150 Millionen FFP2-Masken, 210 Millionen OP-Masken und 44 Millionen Einmalhandschuhe bei der Schweizer Firma Emix bestellt. Dies gehe aus einem Bericht des Haushaltsausschusses des Bundestags hervor. Eine FFP2-Maske soll dabei 5,95 Euro gekostet haben – wobei das Ministerium den Preis bereits von den ursprünglich vorgesehenen 7,95 Euro heruntergehandelt habe.

Die Deals vermittelt hat demnach die Münchner Unternehmerin Andrea Tandler – Tochter des Ex-CSU-Politikers Gerold Tandler. Diese soll über die CSU-Europaabgeordnete Monika Hohlmeier, Tochter von Franz-Josef Strauß, den Kontakt zu Jens Spahn gesucht haben.

Gewinne liegen wohl über 130 Millionen Euro

So soll ein Geschäft zustande gekommen sein, dass dem Unternehmen Bestellungen in Höhe von mindestens 670 Millionen Euro beschert habe. Nach Recherchen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" soll die Gewinnmarge dabei weniger als die Hälfte betragen haben. Den Berichten zufolge lägen die Gewinne aber schon bei 20 Prozent bei 134 Millionen Euro. Genaue Vertragsdetails seien nicht bekannt, die Verträge erhalten angeblich strenge Geheimhaltungsklauseln – nach Angaben von Emix wohl auf Drängen des Gesundheitsministeriums.

Den Berichten zufolge soll Emix zudem noch Ende März und im April lukrative Geschäfte mit dem Gesundheitsministerium gemacht haben. Zu diesem Zeitpunkt seien andere Anbieter bereits auf ein Open-House-Verfahren verwiesen worden, das pro FFP2-Maske einen Festpreis von 4,50 Euro geboten habe.

Das Gesundheitsministerium rechtfertigt sich den Angaben zufolge damit, dass man die Ergebnisse des Open-House-Verfahrens zu diesem Zeitpunkt nicht habe abschätzen können. Zudem sei Emix eine der wenigen Firmen gewesen, die bereits zu Beginn der Pandemie große Mengen Schutzausrüstung kurzfristig liefern konnte.

Firmengründer leisteten sich Luxusautos

Die Emix-Gründer Jascha Rudolphi (23) und Luca Steffen (24) sollen sich von den Gewinnen unter anderem Luxusautos finanziert haben. Sie verteidigen sich damit, immer innerhalb des aktuellen Marktpreises gelegen zu haben. Zudem hätten sie das Risiko von Exportbeschränkungen sowie entstehende Kosten für Lager und Transport übernommen.

In der Schweiz ermittelt die Zürcher Staatsanwaltschaft seit Februar im Zusammenhang mit den Maskenkäufen der Schweizer Regierung von Emix wegen Wucher. Und auch bei der Münchner Staatsanwaltschaft liegt eine Anzeige vor. Das SPD-Landtagsabgeordnete Florian von Brunn hatte sie im Februar diesen Jahres gestellt. Der Freistaat Bayern habe demnach bis zu 10,59 Euro pro Maske an Emix gezahlt – und ein Teil der Masken sei auch noch untauglich gewesen.

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