Breitscheidplatz-Attentäter Offenbar Ermittlungspanne bei Amri-Untersuchungen
War der Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz die Tat eines Einzeltäters? Das haben die Ermittlungsbehörden immer wieder betont. Neue Recherchen zeigen allerdings, dass das BKA wohl nicht allen Spuren nachgegangen ist.
Bei den Ermittlungen um den LKW-Anschlag vom Berliner Breitscheidplatz hat es offenbar eine Panne gegeben. Recherchen der ARD legen nahe, dass das Bundeskriminalamt (BKA) nach einer Massenabfrage von Funkdaten nicht alle Hinweise vollständig ausgewertet hatte. Konkret geht es um zwei bis heute aktive Rufnummern, deren Besitzer am Tag des Anschlags ein ähnliches Bewegungsprofil wie der Attentäter Anis Amri hatten.
Das BKA konnte laut seinem Abschlussbericht die Besitzer der Nummern nicht identifizieren. Laut ARD handele es sich in einem Fall um eine Rufnummer eines Autos von BMW, im zweiten Fall handele es sich um eine russische Nummer. Laut dem Bericht meldet sich unter der Nummer ein Mann, der gut Deutsch spricht.
Ob die Besitzer der Telefonnummern in Verbindung zu der Tat stehen, ist allerdings unklar. Sowohl die Bundesanwaltschaft als auch das BKA machten aufgrund laufender Ermittlungen zu dem Bericht keine Angaben. 2016 hatte der Islamist Anis Amri einen LKW in seine Gewalt gebracht und war in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gerast. Insgesamt kamen zwölf Menschen ums Leben, Amri wurde wenige Tage später bei einer Personenkontrolle in Mailand erschossen.
- Tageschau.de: "Schwere Ermittlungspanne beim BKA"