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Corona-Regeln: Weltärztebund-Chef Montgomery fordert bundesweit 2G


Härtere Corona-Regeln
Weltärztebund-Chef Montgomery fordert bundesweit 2G

Von dpa
Aktualisiert am 09.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Frank Ulrich Montgomery: Er fordert die bundesweite Einführung der 2G-Regel.Vergrößern des BildesFrank Ulrich Montgomery: Er fordert die bundesweite Einführung der 2G-Regel. (Quelle: photothek/imago-images-bilder)
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Wie kommt Deutschland gut durch den Pandemieherbst? Der Chef des Weltärztebunds ist sich sicher: Das geht nur mit einer 2G-Regelung. NRW geht inzwischen einen eigenen Weg bei Schulen.

Im Kampf gegen die vierte Pandemie-Welle hat sich der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, für eine Verschärfung von Corona-Beschränkungen ausgesprochen. Es werde kaum reichen, die Impfquote durch mobile Angebote zu erhöhen. "Um die vierte Welle zu brechen, bevor sie dramatisch wird, sollte man jetzt bundesweit überall dort, wo es möglich ist, eine 2G-Regel einführen", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Dort, wo es nicht praktikabel wäre, Ungeimpfte auszuschließen, wie etwa im Öffentlichen Nahverkehr, müsse dann zumindest eine strengere 3G-Regel gelten.

"Ungeimpfte müssten dann einen aktuellen PCR-Tests vorweisen. Ein einfacher Schnelltest dürfte nicht mehr ausreichen", sagte Montgomery. Eine solche erweiterte 2G-Regel könne der nötige Anreiz sein, sich impfen zu lassen.

Mit Blick auf Herbst und Winter gilt für bestimmte Innenräume wie Veranstaltungen und die Gastronomie bundesweit die so genannte 3G-Regel: Zugang nur mit Nachweis als Geimpfter, Genesener oder negativ Getesteter.

Vierte, heftige Corona-Welle droht laut RKI

Im Gespräch ist aber auch die teils schon angewandte 2G-Regel, also Zugang nur für Geimpfte oder Genesene. Aus Sicht von Bundesregierung und Robert Koch-Institut (RKI) droht ohne deutlich mehr Impfungen ein heftiger Verlauf der vierten Corona-Welle im Herbst. Rund zwei Drittel der Bevölkerung sind mindestens einmal geimpft, etwa 62 Prozent haben vollen Impfschutz. Angesichts des schleppenden Impffortschritts und steigender Inzidenzen wächst bei vielen die Sorge vor neuen Einschränkungen.

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Aus Sicht von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich müssen Schulen davon ausgenommen bleiben. "Schulen und Kitas haben nach den Erfahrungen der vergangenen eineinhalb Jahre mit der Pandemie absolute Priorität. Schulen und Kitas dürfen nicht wieder eingeschränkt werden", sagte Mützenich der "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Wir müssen beim Impfen besser werden, und auch der Impfstoff für die kleinen Kinder muss kommen." Sollten die Warnwerte im Herbst und Winter noch einmal kräftig anziehen, setze er auf die Flexibilität in den Betrieben, um Einschränkungen in Schulen und Kitas zu vermeiden.

NRW geht eigenen Weg – Zustimmung von Gassen

Nordrhein-Westfalen will künftig nur noch infizierte Kinder in Quarantäne schicken. Dafür kommt Zustimmung vom Chef der Kassenärztlichen Vereinigung. "NRW hat hier den richtigen Weg eingeschlagen: Wir begrüßen die Entscheidung, dass künftig nur noch das mit dem Coronavirus infizierte Kind in Quarantäne muss", sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der Zeitung "Rheinische Post". Dieser Entschluss sei längst überfällig gewesen "und sollte auch von anderen Bundesländern übernommen werden", sagte Gassen.

Die Kinder seien ohnehin die Leidtragenden der Pandemie. "Dass immer gleich ganze Schulklassen für zwei Wochen zu Hause bleiben müssen, ist nicht länger hinnehmbar", sagte Gassen. "Die Folgen von langen Isolationszeiten und von Wechselunterricht sind für Kinder wohl viel schädlicher als mögliche Risiken durch Long-Covid-Symptome."

"Müssen noch aktiver auf Menschen zugehen"

Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, warf der Bundesregierung Versagen bei der Impfkampagne vor. "Man kann nicht aufhören mit der Pandemiebekämpfung, nur weil man im Wahlkampfmodus ist", sagte Hofreiter der "Heilbronner Stimme" (Donnerstag) und forderte: "Wir müssen noch aktiver auf die Menschen zugehen, es braucht Kreativität und bessere Informationsangebote, um für Impfungen zu werben." Er sagte: "Wir könnten dank der Impfstoffe weitgehend unser ganz normales Leben zurückhaben. Jetzt droht aber eine vierte Welle, weil die Bundesregierung die Impfkampagne vor die Wand gefahren hat."

Die Techniker Krankenkasse sah Sorgen nicht bestätigt, dass die Deutschen aus Angst vor einer Corona-Infektion noch stärker auf Vorsorgeuntersuchungen bei Ärzten verzichteten. "Die Deutschen sind schon seit Jahren Vorsorgemuffel. Durch die Pandemie wurde das viel zu niedrige Niveau allerdings nicht so dramatisch weiter gesenkt wie befürchtet", sagte der Vorstandsvorsitzende der Kasse, Jens Baas, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Während etwa 2019 bei der Kasse 23,8 Prozent der Anspruchsberechtigten eine Untersuchung zur Krebs-Früherkennung genutzt hätten, seien es 2020 mit 22,2 Prozent nur geringfügig weniger gewesen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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