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Halle-Attentäter soll Pistole für Geiselnahme gebaut haben


Ausbruchversuch in der JVA Burg
Baute der Rechtsextremist seine Waffe im Gefängnis selbst?

Von dpa, jmt

13.12.2022Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:221213-99-879520Vergrößern des BildesDer Attentäter beim Prozess: Am Montag scheiterte sein zweiter Fluchtversuch aus dem Gefängnis. (Quelle: Ronny Hartmann/dpa)
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Der Attentäter von Halle nahm zwei JVA-Mitarbeiter als Geiseln und versuchte, sich den Weg frei zu pressen. Viele Fragen sind noch offen.

"Ich kann Ihnen sagen, dass das gemutmaßt wird und dass das auch so gemeldet wird. Aber gesicherte Erkenntnisse liegen mir dazu noch nicht vor." Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Wiedinger (CDU) hatte am Dienstag hörbar Mühe mitzuhalten mit dem, was zum Zeitpunkt der Regierungsbefragung im Landtag bereits über die Geiselnahme in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Burg verbreitet wurde. Auch mehrere Nachfragen vermochten das Geschehen nicht weiter aufzuklären.

Zwei Geiseln in der Gewalt

Am Montagabend hatte der Halle-Attentäter versucht, aus dem Gefängnis in Burg zu fliehen, indem er Geiseln nahm. Dafür verwendete er, wenn Medienberichte von "Welt" und "Bild" zutreffen, eine selbst gebaute Pistole. Das weckt Erinnerungen an seinen Anschlag 2019, bei dem er mit selbst gebauten Schusswaffen zwei Menschen tötete und auf eine Synagoge schoss. Doch offizielle Bestätigung für seine neuerlichen Waffenbasteleien gibt es bislang nicht, auch nicht seitens der zuständigen Staatsanwaltschaft.

Es war etwa 21 Uhr am Montagabend als der verurteilte Mörder in der JVA den ersten Bediensteten in seine Gewalt brachte. Ihn zwang er laut Justizministerium dazu, mit ihm auf den Freistundenhof zu gehen. Dort habe er stark gestikulierend einen anderen Bediensteten aufgefordert, ihm den weiteren Weg im Inneren der Anstalt zu bahnen. Wie viele Türen die Bediensteten genau für den 30-Jährigen öffneten, ist noch unklar. Sein Ziel war laut Justizministerium, in die Freiheit zu gelangen.

Unkooperativ und schwierig

Laut der Justizministerin folgten mehrere Bedienstete dem Geiselnehmer und dem Kollegen. Acht Justizvollzugsbedienstete konnten den Straftäter schließlich nach weniger als einer Stunde überwältigen. Der Halle-Attentäter wurde dabei verletzt, allerdings nicht schwerwiegend. Die beiden als Geiseln genommenen Männer wurden äußerlich nicht verletzt, werden aber betreut.

Der Gefangene wird in dem Hochsicherheitsgefängnis den Angaben zufolge engmaschig kontrolliert. Er lebt in einer übersichtlichen Einzelzelle. Er gilt als unkooperativer und schwieriger Insasse. Insider berichten von vielen "Sperenzchen", die er sich leiste. Er bindet so viel Energie des Personals und sorgt durchaus auch dafür, dass sich gewohnte Abläufe für andere Gefangene nicht immer einhalten lassen.

2020 erster Fluchtversuch

Am Pfingstwochenende 2020 hatte er als Angeklagter im Halle-Prozess bereits versucht, aus der JVA Halle zu fliehen. Während eines Hofgangs war er über einen 3,40 Meter hohen Zaun geklettert und hatte fünf Minuten ohne Aufsicht nach Auswegen aus dem Gefängnis gesucht, bevor ihn Justizbedienstete wieder schnappten.

Der rechtsextreme Attentäter hatte am 9. Oktober 2019 versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur die Synagoge von Halle zu stürmen und ein Massaker anzurichten. Er warf Brand- und Sprengsätze und schoss auf die Zugangstür. Als es ihm nicht gelang, auf das Gelände zu kommen, ermordete er vor der Synagoge eine 40 Jahre alte Passantin und in einem nahe gelegenen Döner-Imbiss einen 20-Jährigen. Auf der Flucht verletzte er weitere Menschen.

Verwendete Quellen
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