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Robert Habeck: Wirtschaftsminister rät vom Heizungstausch ab


"Fossile Energien sind eine Sackgasse"
Habeck warnt vor Torschlusspanik beim Heizungstausch

Von dpa
Aktualisiert am 09.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Robert Habeck:Vergrößern des BildesRobert Habeck: Der Wirtschaftsminister will übereilte Entscheidungen beim Kauf von Heizungen vermeiden. (Quelle: Martin Schutt/dpa)
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Jetzt noch schnell die alte Heizung tauschen, bevor ab 2024 jedes neue Modell zum Großteil mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll? Robert Habeck rät davon ab.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck warnt davor, in den kommenden Monaten neue Öl- und Gasheizungen einzubauen. "Über einen Zeitraum von 18 Jahren rechnet sich die Wärmepumpe. Außerdem werden die Preise bald sinken. Deswegen wäre Torschlusspanik wirklich falsch", sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Niemand sollte jetzt noch schnell eine Öl- oder Gasheizung einbauen. Die fossilen Energien sind eine Sackgasse, keine Spardose."

Die Preise für Erdgas und Heizöl würden von 2027 an durch den EU-Emissionshandel kontinuierlich steigen, ergänzte der Vizekanzler. "Allein schon deshalb sollte man bei einer so langfristigen Investition wie einer Heizung auf Erneuerbare setzen." Weil Wärmepumpen bisher in der Anschaffung aber teurer seien als Gasheizungen, "werden wir den Menschen beim Umstieg mit einer finanziellen Förderung unter die Arme greifen".

Die Bundesregierung plant, dass ab 2024 jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Dann müssen etwa Wärmepumpen, Solarthermieanlagen oder Hybridsysteme aus Wärmepumpe und Gasheizung eingebaut werden.

Habeck verteidigt Ausnahmeregel

Zurückhaltend äußerte sich Habeck zum Vorschlag von Finanzminister Christian Lindner (FDP), Abwrackprämien zu zahlen, die sich nach dem Alter der bisherigen Heizung richten. "Eine Anknüpfung an das Alter einer Heizung setzt beim Klimaschutzeffekt an. Das ist ein wichtiger Aspekt, aber wir müssen dann schauen, wie wir den sozialen Ausgleich sicherstellen", sagte er.

"Mir ist wichtig, dass gerade Menschen mit unteren und mittleren Einkommen eine klare Unterstützung bekommen." Das Konzept zum Sozialausgleich soll nach Habecks Worten fertig sein, wenn sich das Kabinett mit dem Gebäudeenergiegesetz befasst.

Der Vizekanzler verteidigte die umstrittenen Ausnahmen beim Heizungstausch für über 80-Jährige. "Wir wollen für hochbetagte Menschen eine pauschale Ausnahme einführen. Wenn ihre Heizung kaputtgeht und irreparabel ist, müssen sie nicht aufs erneuerbare Heizen umstellen."

Habeck machte deutlich, dass unter 80-Jährige ebenfalls eine Ausnahme beantragen könnten, wenn ein Heizungstausch "eine unbillige Härte bedeuten würde". Für alle, "also auch für den 79-Jährigen, bleibt die Möglichkeit, konkret eine Ausnahme zu beantragen".

Kritik vom Eigentümerverband

Der Eigentümerverband Haus & Grund sprach sich für einen breiten Förderansatz aus. Präsident Kai Warnecke sagte, eine technikbezogene Förderung sei im Sinne einer schnellen Reduzierung des CO2-Ausstoßes richtig. Gerade in ländlichen Räumen sei ein sozialer Förderansatz jedoch unerlässlich. "Angesichts der dramatischen Einschnitte, die die Koalition plant, kann es kein Entweder-oder, sondern nur ein Sowohl-als-auch geben."

Eine Kombination aus beiden Förderwegen, die aber auch demografische und regionale Aspekte berücksichtige, sei aus Sicht des Verbandes das einzig Richtige. "Und dies wäre das Einzige, was die vollmundigen Worte der Koalitionäre, es werde niemand im Stich gelassen, mit Leben erfüllt."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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