t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikDeutschlandInnenpolitik

Kassenärzte: Mehr Kliniken schließen


Kassenärzte fordern Klinikschließungen
"Betten, die niemand braucht"

Von afp
Aktualisiert am 15.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein leeres Krankenhausbett (Symbolbild): Kassenärzte kritisieren, dass es zu viele Kliniken gebe.Vergrößern des BildesEin leeres Krankenhausbett (Symbolbild): Kassenärzte kritisieren, dass es zu viele Kliniken gebe. (Quelle: IMAGO)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die Kassenärzte fordern die Schließung von Krankenhäusern mit geringer Auslastung. Die Reformpläne der Bundesregierung müssten dringend nachgebessert werden.

Kassenärztechef Andreas Gassen hat vor einem Scheitern der Krankenhausreform gewarnt, falls die Bund-Länder-Pläne nicht substanziell nachgebessert werden. "Wenn die Ambulantisierung durch Einbindung der Praxen nicht gestärkt wird und die Auswahl der richtigen Kliniken nicht klug und strategisch koordiniert wird, dann wird diese Reform scheitern", sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Er forderte die Schließung von Einrichtungen, die unrentabel seien.

In Deutschland gebe es weiterhin "absurd viele" stationäre Eingriffe, "deswegen ist es höchst ärgerlich und absolut unverständlich, dass die Krankenkassen bei der Ambulantisierung mauern", sagte Gassen. "Noch immer werden viel zu viele Behandlungen stationär erbracht und Versichertengelder verschleudert."

Es sei auch keine Lösung, Krankenhäusern mit geringen Patientenzahlen Vorhaltekosten zu erstatten "für Betten, die niemand braucht", sagte der Kassenärztechef. Auch da müsse bei den Reformplänen "erheblich" nachgebessert werden. Was Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit den Ländern vereinbart habe beziehungsweise die Länder "durchgesetzt" hätten, "erscheint allenfalls als ein erster Aufschlag", sagte Gassen. "Es war dem Minister offenkundig wichtig, das Thema medial erst einmal abzuräumen. Die eigentliche Arbeit steht noch aus."

Praxen in kleinen Kliniken ansiedeln

Häuser mit 40, 50 oder 100 Betten und geringer Auslastung "sollten geschlossen oder da, wo es sinnvoll ist, in Gesundheitszentren umgewandelt werden", forderte der KBV-Vorsitzende. Dort könnten Praxen angesiedelt werden, die nicht jeden Tag von früh bis spät besetzt sind, wo aber an festgelegten Tagen Hausärzte und Fachärzte Patienten versorgen.

"Eine Kleinkrankenhausstruktur mit hohen Verwaltungskosten, schlechter Personalausstattung und stark limitiertem medizinischen Leistungsspektrum braucht man aber nicht", sagte Gassen. Eine echte Strukturreform würde hingegen die Versorgung und die Arbeitszufriedenheit verbessern und käme allen, insbesondere auch den Menschen in der Region, zugute. "Denn so, wie es ist, ist die Arbeitsbelastung vielerorts dramatisch und die Unzufriedenheit des ärztlichen und pflegerischen Personals hoch", fügte der KBV-Chef hinzu.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website