Co-Vorsitzende und Generalsekretär Zwei Kandidaten nominiert: SPD stellt Parteispitze neu auf

Im Juni wollen die Sozialdemokraten eine neue Parteispitze wählen. Dabei werden Arbeitsministerin Bärbel Bas und Tim Klüssendorf aufgestellt.
Die Sozialdemokraten stellen sich auf zwei zentralen Positionen neu auf. Arbeitsministerin Bärbel Bas soll neue SPD-Co-Vorsitzende werden. Sie wurde vom SPD-Vorstand nominiert und soll an der Parteispitze Saskia Esken ersetzen. Das teilten Esken und ihr amtierender SPD-Co-Vorsitzender Lars Klingbeil am Montag mit.
Klingbeil und Bas hätten sich darauf geeinigt, als Doppelspitze zu kandidieren, hieß es weiter in Berlin. Die beiden Politiker hätten große Unterstützung dafür erhalten, hieß es aus Parteikreisen.
Das SPD-Präsidium einigte sich zudem auch auf einen neuen Generalsekretär: Der Lübecker Bundestagsabgeordnete Tim Klüssendorf soll das Amt von Matthias Miersch übernehmen. Das SPD-Präsidium nominierte Klüssendorf am Montag einstimmig für den neuen Posten, wie t-online aus Parteikreisen erfuhr.
Das Amt war freigeworden, seit Miersch die Spitze der SPD-Fraktion übernahm. Der 33-jährige Klüssendorf zählt wie Miersch zum linken Flügel der SPD. Beide gelten zudem als Vertraute von Parteichef Klingbeil. Klüssendorfs Aufstieg in die SPD-Spitze kann als Teil des von Klingbeil versprochenen "Generationswechsels" gewertet werden. Klüssendorf soll bereits jetzt die Vorbereitungen des Parteitags Ende Juni übernehmen, heißt es. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters über die Personalien berichtet.
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Saskia Esken will nicht erneut als Parteichefin kandidieren
Die frühere Bundestagspräsidentin Bas galt bereits seit Längerem als interessiert und Favoritin für den Posten der Co-Vorsitzenden. Der Weg ist auch frei, weil die umstrittene bisherige Co-Chefin Saskia Esken am Sonntag ihren Verzicht auf eine neue Kandidatur beim Parteitag Ende Juni erklärt hatte.
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Es gilt als sicher, dass Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil sich erneut zur Wahl zum Parteichef stellen wird. In der Partei gibt es allerdings Kritik, wie etwa in Nordrhein-Westfalen, an seiner Machtfülle, zumal er die Wahlniederlage mitverantworten muss.
Bas gehört zwar wie Esken dem linken Parteiflügel an, genießt aber auch bei der konservativen Parteiströmung des "Seeheimer Kreises" Respekt. Zudem kommt sie aus dem starken Landesverband Nordrhein-Westfalen, der sich in der letzten Wahlperiode zu wenig in Berlin berücksichtigt sah.
- Nachrichtenagentur Reuters