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Forsa-Chef: So schafft es die SPD aus der Krise


Forsa-Chef zum Umfragetief
So schafft es die SPD aus der Krise

Von t-online
Aktualisiert am 18.05.2016Lesedauer: 2 Min.
Die Führungsriege der Sozialdemokraten. Wie schafft es die SPD aus der Krise?Vergrößern des BildesDie Führungsriege der Sozialdemokraten. Wie schafft es die SPD aus der Krise? (Quelle: dpa-bilder)

19 Prozent für die SPD im aktuellen Stern-RTL-Wahltrend - der niedrigste Wert seit 24 Jahren. Der Zustand des Patienten ist kritisch. Aber Manfred Güllner, Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, würde die Sozialdemokraten nicht aufgeben. Im Gespräch mit t-online.de erklärt er, wie man der SPD wieder Leben einhauchen könnte.

"Viele möchten die SPD ja wählen", so Güllner. Bei der Frage, ob man die Partei noch brauche, habe es förmlich einen "Aufschrei" gegeben.

63 Prozent der Befragten der Forsa-Umfrage glauben an eine politische Zukunft für die Partei. Ebenfalls 63 Prozent würden es bedauern, wenn es die SPD nicht mehr gäbe. "Die Wähler warten geduldig, bis man aus ihrer Sicht der Partei wieder die Stimme geben kann."

"Innovationen" als Thema

Aber wann wäre das der Fall? "Man muss sich nur anschauen, wann die SPD Wahlen gewonnen hat und mit welchen Themen", gibt Güllner einen Hinweis.

1969 habe die Partei mit Willy Brandt einen Regierungswechsel unter anderen mit dem Wahlspruch "Wir schaffen das moderne Deutschland" herbei geführt. "Und 1998 setzte der spätere Kanzler Gerhard Schröder im Wahlkampf auf die Themen Innovation und Gerechtigkeit", erklärt Güllner.

Rente aus Wahlkampf raushalten

"Das Land erneuen", "Innovation" - das seien Themen, mit denen die SPD punkten müsse. Der Wähler traue den Sozialdemokraten beispielsweise in Sachen soziale Gerechtigkeit ohnehin Kompetenz zu. Aber das reiche nicht aus. "Wie sieht die Zukunft der Kinder aus? Wie entwickelt sich die Gesellschaft", nennt Güllner Beispiele für Fragen, die den Wähler bewegten - und auf die die SPD Antworten liefern müsse.

Soziale Sicherung - beispielsweise das Thema Rente - im Wahlkampf in den Vordergrund zu stellen, hält Güllner für "irrsinnig". "Das wurde immer im Konsens geregelt. Der Wähler möchte nicht, dass bei diesen so wichtigen Themen Streit herrscht", so der Forsa-Chef.

"Gabriel hat keine Konturen gewonnen"

An der Person Sigmar Gabriel will Güllner die Krise der Partei nicht festmachen. "Es liegt nicht an Gabriel", so Güllner. "Aber er hat es nicht verstanden, als Wirtschaftsminister Konturen zu gewinnen", kritisiert der Wahlforscher. Der SPD würde keine ökonomische Kompetenz zugesprochen, was jedoch wichtig sei.

Mehr interessante Grafiken bei Statista

Für den Stern-RTL-Wahltrend wurden vom 9. bis 13. Mai 2016 insgesamt 1004 Bundesbürger befragt.

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