Juso-Chefin Uekermann will Wahlalter auf null festlegen

Die Juso-Vorsitzende Johanna Uekermann hat sich fΓΌr ein Wahlrecht prinzipiell ab der Geburt ausgesprochen. Jeder, der unter 18 Jahre alt sei, solle dann wΓ€hlen kΓΆnnen, wenn er sich fΓΌr die Wahlen registriere, schlug sie in der Tageszeitung "Neues Deutschland" vor.
"Der Weg zum allgemeinen Wahlrecht war lang. Wir sollten ihn jetzt zu Ende gehen, die Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen beenden und das Wahlalter auf null festlegen", schrieb die Vorsitzende der SPD-Nachwuchsorganisation "Jungsozialisten" in einem Gastbeitrag.
Juso-Chefin Uekermann gegen Familienwahlrecht
Ein Familienwahlrecht, bei dem Eltern treuhΓ€nderisch fΓΌr ihre Kinder abstimmen kΓΆnnen, lehnte Uekermann ab. Dies wΓΌrde zum einen das elementare Demokratieprinzip des gleichen Stimmgewichts fΓΌr jeden WΓ€hler unterwandern. "Es wΓ€re vor allem kein Beitrag, um die Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen zu stΓ€rken."
Renate Schmidt fΓΌr Kampagne des Familienverbands
Das Familienwahlrecht hatte der Deutsche Familienverband gefordert, der am Montag seine Kampagne fΓΌr das Wahlrecht ab Geburt gestartet hatte.
In ganz jungen Jahren sollen nach diesem Vorschlag Eltern fΓΌr ihre Kinder wΓ€hlen dΓΌrfen. Sobald das Interesse der Kinder und ihr Wunsch zur politischen Teilhabe groΓ genug sind, sollen sie sich in das WΓ€hlerverzeichnis eintragen lassen. "Kinder und Jugendliche dΓΌrfen heute zwar Aktien kaufen, GroΓunternehmen besitzen und Steuern zahlen - vertreten durch ihre Eltern. Doch von der politischen Mitwirkung sind sie ausgeschlossen", sagte die Schirmherrin der Kampagne, die frΓΌhere Familienministerin Renate Schmidt.
Wolfgang Thierse, Hermann Otto Solms und Jens Spahn im Boot
Die Kampagne wird von zahlreichen Politikern und Abgeordneten unterstΓΌtzt, unter ihnen der frΓΌhere BundestagsprΓ€sident Wolfgang Thierse (SPD), der ehemalige BundestagsvizeprΓ€sident Hermann Otto Solms (FDP), Finanz-StaatssekretΓ€r Jens Spahn (CDU) und der Vorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak.