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Tagesanbruch: Drama in Italien, Unwetter in Westdeutschland, Neuers Fuß


Tagesanbruch
Was heute Morgen wichtig ist

MeinungVon Florian Harms

Aktualisiert am 30.05.2018Lesedauer: 5 Min.
Meinung
Was ist eine Meinung?

Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Italienischer Notenbankchef spricht in RomVergrößern des Bildes
Italienischer Notenbankchef Ignazio Visco (Quelle: Giuseppe Lami/ANSA/AP/dpa)

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

hier ist der kommentierte Überblick über die Themen des Tages:

WAS WAR?

Unsere Adern weiten sich, Schweiß rinnt uns von Stirn, Armen und Rücken, Trägheit raubt unsere Energie. Ächz. Jetzt. Eine. Kalte. Dusche. Oder ein Eis. Oder besser fünf. Blick aufs Thermometer: 30, 31, 32 Grad. Ächz. Blick auf die Uhr: noch sechs Stunden bis zum Feierabend. Ächz. Dieser Tag in der Berliner Hitze wird nie mehr enden. Mal schnell im Internet gucken, was sonst so los ist in Deutschland. Oh! Im Westen Wolkenbruch, Überschwemmung, Sintflut. Land unter in Aachen, Land unter in Wuppertal. Wie kann das eigentlich sein, so krass unterschiedliche Wetterlagen in wenigen Hundert Kilometern Entfernung? Mal schnell im Internet gucken. Ach, so kommt das!

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Der Euro-Kurs fällt, die Börsen zittern, Anleihen galoppieren: Da gerät etwas ins Rutschen an den Finanzmärkten. "Der Markt bewegt sich mit einer Geschwindigkeit, die man seit den schwersten Zeiten der Euro-Krise nicht gesehen hat", sagt ein Vermögensverwalter. Während wir Deutschen in der Sonne schmoren oder im Regen triefen, wird Italien von politischem Wirrwarr erschüttert – es droht eine neue Finanzkrise.

Ich erinnere mich noch gut an den Ausbruch der letzten Krise im Jahr 2007, und ich gestehe Ihnen: Mich beschleicht ein mulmiges Gefühl. Europa hat in den vergangenen Jahren viele Probleme überstanden, aber wenn Italien fällt, dann droht der Euro zu zerbrechen. Zumal Italien nicht das einzige Problem ist: Der Investor George Soros sieht gar eine neue globale Finanzkrise aufkommen.

Schwarzmalerei? Übertreibung? Ich habe unseren Finanzexperten Daniel Stelter gebeten, das Drama zu analysieren. Machen Sie sich auf was gefasst.

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WAS STEHT AN?

Wie guckt er? Wie fängt er den Ball? Tritt er vielleicht komisch auf? "Wahrscheinlich könnten mitten auf dem Trainingsplatz der deutschen Nationalmannschaft in Eppan Außerirdische landen – es gäbe trotzdem nur eine Frage: Wie geht es Manuel Neuer?", berichtet unser WM-Reporter Luis Reiß aus Südtirol. Jede noch so kleine Geste, jedes Informationsschnipselchen wird begierig aufgesaugt, diskutiert und memoriert. Fans kraxeln am Rande des Trainingslagers auf Bäume, hieven sich gegenseitig über Bauzäune, nur um einen Blick auf den trainierenden Nationaltorwart zu erhaschen. Kassiert er ein Gegentor: groooßes Raunen! Hechtet er mit einer Parade durch die Luft: Applaus!

Nüchterne Zeitgenossen mag der Rummel um den besten Torwart der Welt erstaunen. Wahre Fußballfans wundert er kaum. Acht Monate musste Neuer nach seinem erneuten Mittelfußbruch pausieren, für einen Fußballer eine halbe Ewigkeit. Die Mediziner haben ihn zusammengeflickt, die Therapeuten haben ihn gedehnt, gestreckt, gestärkt, gestreichelt (den Fuß). Und jetzt, 18 Tage vor dem ersten deutschen Gruppenspiel gegen Mexiko: Hält er, der Fuß? Ist der Mann wirklich noch der Beste seines Fachs? Kann er immer noch Flanken schlagen wie ein elfter Feldspieler und dem deutschen Team so einen entscheidenden Vorteil verschaffen?

Wissen Sie was? Ich gestehe Ihnen was: Wäre ich in Eppan, ich müsste schwer mit mir ringen, um nicht auf den nächstbesten Baum zu kraxeln. Aber vorher noch schnell den Bericht unseres Reporters angucken!

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Der Anruf kam zur Schlafenszeit. Norbert Eder wollte an jenem 27. April 1986 eigentlich früh in die Federn. Es war nötig nach der Meisterfeier mit seinem FC Bayern am Vortag. Da klingelte das Telefon und es meldete sich kein Geringerer als der Kaiser. "Servus Norbert", sprach der Kaiser, "ich möchte dich zum WM-Lehrgang nach Malente einladen." So sprach der Kaiser (der im Nebenberuf Teamchef der Nationalmannschaft war und mit bürgerlichem Namen Beckenbauer hieß, aber das wissen Sie ja).

Da war der Eder-Norbert perplex. Seinen 30. Geburtstag hatte er im Vorherbst gefeiert, zehn Jahre lang als Profi gekickt – und nie etwas mit der Nationalmannschaft zu schaffen gehabt (okay, ein B-Länderspiel, aber das zählt nicht). Und dann? Dann begann eine der bemerkenswertesten Länderspielkarrieren Deutschlands.

Und heute?

Ob Eder 1986, Odonkor 2006 oder Petersen 2018: Wenn der Bundestrainer einen Spieler überraschend ins Aufgebot nimmt, steckt oft eine Anekdote dahinter. Unser Autor Udo Muras hat sie für Sie aufgeschrieben, all die Anekdoten: eine Serie über Skandale, Triumphe, Helden und Pechvögel. Ab heute auf t-online.de.

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WAS LESEN?

Heute ist der 30. Mai, und das bedeutet was? Genau, dass morgen der 31. Mai ist. So weit, so gut – aber haben Sie daran gedacht, was das noch bedeutet? Da war doch was … Ach ja: Letzter Termin für die Abgabe der Steuererklärung! Wer die Frist verpasst, muss extra blechen. Moment, es gibt doch Ausnahmen! Aber für wen? Unsere Finanzredakteurin Sabrina Manthey klärt Sie auf – und gibt Ihnen zehn Tipps, wie Sie sich ganz legal Geld vom Staat zurückholen können.

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Wer scheitert, hat was zu erzählen. Ein Paar, sie Schneiderin, er Architekt, haben ein Café aufgemacht. Sie hatten echt Lust dazu, haben es sich so schön vorgestellt. Leider hat das nicht gereicht. Ja, die Kalkulation, man kann es sich schon denken. Aber es sind die Überraschungen des Lebens, die sogenannte Lernkurve, die den Weg zum Ende ebnen. Die Räumlichkeiten sind kleiner, als im Mietvertrag steht. Sie weisen den Vermieter darauf hin – prompt flattert die fristlose Kündigung ins Haus. Weil, aha, weil so etwas eben geht bei einem gewerblichen Mieter. Also die nächste Location, und nein, es ist nicht gut, wenn zur Mittagszeit die Terrasse voll ist und immer genau dann jemand auf dem Balkon darüber die Blumen gießt. Spielt aber keine Rolle – dank der neuen Baustelle vor der Tür, wo ab mittags um zwölf die Kreissäge durch die Platten fräst. Und dann ist da noch die Dame vom Gesundheitsamt, die ein achtes Waschbecken und eine Dunstabzugshaube verlangt, sonst muss nämlich Schluss sein mit Kochen. Ja, all das hätte das Paar wissen können. Selbst schuld, die beiden haben versagt, das könnten wir sagen. Oder wir applaudieren ihnen – und ihrem Mut zum Versuch.

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FDP-Generalsekretärin Nicola Beer steht im Ruf, eine begnadete Parteistrategin zu sein und sich mit den Licht- und Schattenseiten der Digitalisierung auszukennen. Sie ist also eine gute Interviewpartnerin für meine Kollegen Laura Stresing und Rüdiger Schmitz-Normann, um über Fort- und Rückschritte im Datenschutz, in der Digitalpolitik und auch in ihrer eigenen Partei zu sprechen. Von wem will die FDP lernen, um irgendwann irgendwie mal erfolgreicher zu sein? Hier ist die Antwort.

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WAS AMÜSIERT MICH?

Ja, es ist so eine Sache mit dem Datenschutzgrundverordnungsdingsbums. Und ja, man kann sich darüber ärgern. Oder man nimmt die Sache mit Humor. So wie die Metzgerei Walter in Salzburg.

Ihr Florian Harms
Chefredakteur t-online.de
E-Mail: harms.chefredaktion@t-online.de

Mit Material von dpa.

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