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Unicef berichtet aus Kiew | "Es fehlt an allem: Wasser, Nahrung, Winterkleidung"


Unicef berichtet aus Kiew
"Es fehlt an allem: Wasser, Nahrung, Winterkleidung"


28.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Familie in einem Luftschutzbunker in Kiew: Zivilisten können die Stadt aufgrund der russischen Truppen derzeit nicht mehr verlassen.Vergrößern des Bildes
Familie in einem Luftschutzbunker in Kiew: Zivilisten können die Stadt aufgrund der russischen Truppen derzeit nicht mehr verlassen. (Quelle: Sergei Chuzavkov/imago-images-bilder)
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Millionen Menschen in der Ukraine flüchten vor russischen Bomben in die Bunker. Inmitten des Chaos harren weiterhin Mitarbeiter des Kinderhilfswerks Unicef aus. t-online hat mit ihnen gesprochen.

Schon die erste WhatsApp-Nachricht am Samstagmorgen klingt dramatisch: "Situation ist gerade sehr kritisch - melde mich, sobald ich kann." Als das Telefon schließlich einige Stunden später klingelt, ist Michaela Bauer hörbar aufgewühlt. "Wir haben heute verzweifelt versucht, unsere Kollegen aus Kiew herauszubekommen." Zum Glück sei das teilweise gelungen. "Aber einige sitzen immer noch fest." Sie selbst sei noch in direkter Nähe der Hauptstadt, immer wieder müssen sie und ihre Mitarbeiter bei Luftangriffen in den Bunker flüchten.

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Bauer arbeitet für Unicef in der Ukraine. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen arbeitet auf beiden Seiten der Konfliktlinie, also sowohl dort, wo die ukrainische Regierung das Land kontrolliert, als auch dort, wo russische Truppen bereits eingerückt sind. Unicef fordert wie der UN-Generalsekretär einen sofortigen Waffenstillstand. Erst dann sei echte Hilfe möglich. "Wir fangen bereits an, Hilfslieferungen zu organisieren, dafür stehen Lastwagen nahe der Grenze bereit, aber wir brauchen jetzt unbedingt humanitäre Korridore, um die Menschen zu versorgen."

Dramatische Situation

Die Hilfslieferungen werden dringend gebraucht. Laut Unicef sind 7,5 Millionen Kinder akut von den Kampfhandlungen bedroht und müssen aufgrund der russischen Luftangriffe in Bunker flüchten, mehrere wurden getötet. In Kiew selbst, aus dem offenbar kaum noch Zivilisten entkommen können, nutzen sie dafür Metrostationen. Dorthin können die Erwachsenen nur mitnehmen, was gerade greifbar ist.

Doch auch im Rest der Ukraine sei die Situation dramatisch, sagt Bauer: "In Teilen des Landes ist die Wasserversorgung zusammengebrochen, das lässt auch die Heizungen ausfallen." Allein in Heimen frieren derzeit wohl rund 91.000 Kinder, davon viele mit Behinderungen. Schulen und Gesundheitszentren sind zerstört worden.

Hinzu kommen die großen Fluchtbewegungen. Die Europäische Union rechnet mit bis zu 3,5 Millionen Menschen, die versuchen, die Nachbarstaaten im Westen zu erreichen. "Bei den Familien mit Kindern auf der Flucht fehlt es an allem: Wasser, Nahrung, Winterkleidung." Auch Impfungen seien dringend notwendig – zuletzt habe es in der Ukraine einen Polio-Ausbruch gegeben. Das Virus könnte sich sonst weiter verbreiten.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Michaela Bauer am Samstag, 26.2.2022
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