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Benedikt XVI.: Wurde ihm nach Tod mit Papst-Hammer auf den Kopf gehauen?


Papst-Hammer
Wurde Benedikt nach seinem Tod auf den Kopf gehauen?

Von Niclas Staritz

Aktualisiert am 06.01.2023Lesedauer: 2 Min.
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POPE-BENEDICT/Vergrößern des Bildes
Beerdigung von Papst Benedikt XVI. am 5. Januar 2023: Die Vorgänge nach dem Ableben eines Papstes folgen einem strengen Plan (Quelle: KAI PFAFFENBACH)

Nach dem Tod von Papst Benedikt XVI. kursiert eine kuriose Theorie im Netz. Im Mittelpunkt: ein Hammer. Mit diesem soll der Tod des emeritierten Papstes bestätigt worden sein.

Papst Benedikt XVI. ist im Alter von 95 Jahren verstorben. Im Kloster Mater Ecclesiae in der Vatikanstadt fand er am Silvestertag seine letzte Ruhe. Während die Umstände des Todes wenig überraschend sind, sorgt ein Detail dennoch für Aufsehen. Ein angeblich uralter Brauch wird besonders heiß diskutiert.

Der Tod eines Papstes wird von diversen Ritualen begleitet, etwa der Aufbahrung des Leichnams. Daneben muss ein im Ablauf genau festgelegtes, strenges Protokoll berücksichtigt werden. Auch ein Hammer mit einem Griff aus Elfenbein spielt hierbei eine Rolle.

Der Mythos

Traditionell kümmert sich der Camerlengo (Kardinalkämmerer) um das Vermächtnis des Papstes. Eine dieser Aufgaben besteht darin, den Fischerring – also den Amtsring des Papstes – zu zerstören. Bei Papst Benedikt XVI. war dies nicht notwendig, da sein Ring und päpstliches Siegel bereits bei seinem Rücktritt entwertet worden waren.

Eine angebliche weitere Aufgabe des Kämmerers sorgt im Netz für Aufsehen. So soll es stets Tradition gewesen sein, dass der Tod des Papstes nicht durch einen Arzt, sondern durch den Camerlengo bestätigt wird.

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Hierzu soll er einen Hammer aus Silber nutzen (der genannte Hammer mit Elfenbein-Griff hat eine andere Funktion). Mit diesem wird dem Papst auf die Stirn geklopft. Anschließend spricht ihn der Kämmerer mit seinem Taufnahmen an und fragt auf Latein: "Schläfst du?" Diese Prozedur wird zweimal wiederholt. Folgt keine Antwort des Papstes, ist dessen Tod bestätigt – so der Mythos. Der Vatikan hat stets bestritten, dass diese Methode jemals existierte.

Fakt oder Fiktion?

Die Faktencheck-Plattform "Mimikama" nahm sich der Sache nach dem Tod von Papst Benedikt XVI. an. Das Ergebnis: Mehrere Quellen vermuten, dass es die Methode wirklich gegeben hat. Der Vatikan dementiert dies allerdings weiterhin. Auch über das angebliche Ende der Tradition herrscht Uneinigkeit.

Während manche Quellen zu wissen glauben, dass die Hammer-Tradition von Johannes Paul II. vor seinem Tod im Jahre 2005 abgeschafft wurde, behaupten andere, dass sie einer Kirchenreform der 1960er-Jahre zum Opfer fiel. Wieder andere Quellen behaupten, dass die Methode bereits 1676 abgeschafft wurde.

Alle Quellen lassen darauf schließen, dass der Hammer beim Tod von Papst Benedikt XVI. definitiv keine Anwendung fand. Ob dies überhaupt notwendig gewesen wäre, ist eine ganz andere Frage. Benedikt XVI. war zum Zeitpunkt seines Todes ohnehin nicht amtierender Papst. Somit gab es nach seinem Tod auch keine Sedisvakanz (Verwaisung des Heiligen Stuhls), die laut Mythos durch die Methode ausgerufen wird.

Und der erwähnte Hammer mit dem Elfenbein-Griff? Den gibt es tatsächlich. Das Foto bei Twitter ist wohl echt. Allerdings soll dieser mit einem Meißel zur Zerstörung des Fischerrings und des Bleisiegels genutzt werden. Beim Tod von Papst Benedikt XVI. wurde dieser folglich nicht genutzt.

Verwendete Quellen
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