Im Glaskasten Französischer Künstler brütet Eier aus

Es ist seine erste Arbeit mit Lebewesen: Der französische Extremkünstler Abraham Poincheval (44) brütet rund ein Dutzend Hühnereier aus. Bereits seit dem 29. März sitzt er im Pariser Palais de Tokyo in einem Plexiglaskasten auf einem Brutstuhl, so lange bis die Küken schlüpfen.
Poincheval sitzt in dem transparenten Kasten wie in einer Schaufensterauslage. Die Besucher, die ihn bei seiner Performance beobachten, begrüßt er mit einem leichten Kopfnicken. Über dem Stuhl, auf dem er brütet, eine Lampe, zu seinen Füßen einige Bücher. Seine Nahrung ist so zusammengestellt, dass sein Körper genügend Wärme erzeugt, die er mit einer Decke bei sich behält. Er sitzt rund um die Uhr auf seinem Stuhl, mit Ausnahme einer 30-minütigen Pause täglich, um "durchzuhalten", wie er sagte.
Für den Extremkünstler ist diese Performance eine der schwersten. Hier sei er erstmals frontal der Öffentlichkeit ausgesetzt und das sei beunruhigend. Auch Frankreichs scheidender Präsident, François Hollande, hat schon der Brutkasten-Performance von Poincheval beigewohnt. Was aus den ausgeschlüpften Küken wird? Poinchevals Antwort: "Die kommen auf einen Bauernhof in der Normandie, um dort glückliche Tage zu verbringen."
Zuletzt ließ er sich in einen Felsen einsperren
Poincheval ist bekannt für seine ungewöhnlichen Experimente, mit denen er seine körperlichen und mentalen Grenzen auslotet. Am 22. Februar hatte er sich im Museum für moderne Kunst in einen 12 Tonnen schweren Felsbrocken einsperren lassen.