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Konklave: Schwarzer oder weißer Rauch im Vatikan?


Geheimnisse des Konklaves
So wird der Rauch schwarz oder weiß


28.04.2025Lesedauer: 2 Min.
Weißer Rauch bei der Wahl von Papst Franziskus 2013 (Archivbild): Außerhalb der Rauchzeichen gibt es während des Konklaves keine öffentlichen Statements der Kardinäle.Vergrößern des Bildes
Weißer Rauch bei der Wahl von Papst Franziskus 2013 (Archivbild): Außerhalb der Rauchzeichen gibt es während des Konklaves keine öffentlichen Statements der Kardinäle. (Quelle: Michael Kappeler/dpa)
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Beim Konklave blickt die Welt auf die Farbe des Rauchs, der aus dem Schornstein dringt. Aber was sorgt für die Färbung?

Ab dem 7. Mai beginnt das Konklave zur Wahl eines Nachfolgers von Papst Franziskus in der Sixtinischen Kapelle. 135 Kardinäle aus der ganzen Welt sind wahlberechtigt, darunter drei Deutsche. Dabei gelten strenge Regeln: Die Kardinäle werden von der Außenwelt abgeschirmt. Es gibt keine Statements oder Zwischenberichte.

Viele Blicke richten sich daher gespannt auf den Schornstein der Sixtinischen Kapelle im Vatikan: Steigt schwarzer Rauch aus dem Schornstein, ist noch kein neuer Papst gewählt. Steigt hingegen weißer Rauch auf, heißt es offiziell: "Habemus papam" – ein Kardinal hat die erforderliche Zweidrittelmehrheit erreicht und wird zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche.

Seit 2005 gibt es zwei Öfen – und einen Ventilator

Doch wie genau ändert sich die Farbe des Rauchs, der aus dem Schornstein aufsteigt? Der Rauch stammt aus einem Ofen im Sitzungssaal der Sixtinischen Kapelle. Darin werden die Stimmzettel verbrannt – jeweils nach zwei Wahlgängen, bei einer erfolgreichen Wahl hingegen unverzüglich.

Seit 2005 gibt es zwei Öfen, die den Rauch gemeinsam erzeugen. Im Hauptofen, der seit 1939 in Verwendung ist, werden die Stimmzettel verbrannt. Der zweite Ofen wird elektrisch betrieben und sorgt für die richtige Farbe des Rauchs. Durch das Verbrennen bestimmter Chemikalien erhält der aufsteigende Rauch seine gewünschte Farbe: schwarz oder weiß.

Für schwarzen Rauch werden laut dem Vatikan Kartuschen mit Kaliumperchlorat, Anthracen und Schwefel eingesetzt. Bei weißem Rauch werden Kaliumchlorat, Lactose und Kolophonium verwendet.

Bei Kolophonium handelt es sich um ein Baumharz. Es wird auch Geigenharz genannt – aufgetragen auf Geigenbögen erhöht der Stoff die Haftreibung, was zu einem besseren Klang führt. Außerdem kommt Kolophonium in der Pyrotechnik zum Einsatz, etwa als Zündmittel. Auch in Klebstoffen wird Kolophonium verwendet.

Früher kamen noch Ruß, Teer und Stroh zum Einsatz

Damit der Rauch möglichst schnell nach oben und damit nach außen dringt, wird das Ofenrohr elektrisch vorgeheizt. Für den Notfall steht zusätzlich ein Ventilator bereit. Vor 2005 gab es nur einen einzigen Ofen in der Kapelle. Die Kardinäle versuchten damals, die Farbe des Rauchs durch die Zugabe von Ruß und Teer bzw. Stroh zu beeinflussen.

Kleine Geschichte des Konklaves

Wann eine Entscheidung fällt, ist nicht abzusehen. Im Mittelalter dauerte es bis zur Wahl von Papst Gregor X. einmal fast drei Jahre. 1503 war bereits nach wenigen Stunden Papst Julius II. gewählt.

In der neuesten Geschichte brauchten die Kardinäle bis zu fünf Tage für die Wahl eines neuen Papstes. Am ersten Tag gibt es nur einen Wahlgang, danach in der Regel vier pro Tag.

Sollte nach dem 33. Wahlgang noch kein Papst feststehen, kann es zur Stichwahl der Kandidaten mit den meisten Stimmen kommen.

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