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Bahn muss fast 50 Streckenabschnitte sperren


Nach Unglück in Garmisch-Partenkirchen
Bahn musste fast 50 Streckenabschnitte sperren

Von reuters, t-online
Aktualisiert am 03.09.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 167022206Vergrößern des BildesEin Regionalzug der Deutschen Bahn (Symbolbild): Zahlreiche Betonschwellen an den Bahnstrecken müssen aus Sicherheitsgründen erneuert werden. (Quelle: IMAGO/Kay-Helge Hercher)
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Die Deutsche Bahn muss großflächig fehlerhafte Beton-Schwellen ersetzen. Jetzt ist das Ausmaß der Sicherheitsmaßnahme bekannt geworden.

Nach dem Unglück von Garmisch-Partenkirchen muss die Deutsche Bahn massenhaft Beton-Schwellen austauschen und dafür auch Streckenabschnitte sperren. Im August musste der Konzern laut einer Liste, die der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) vorliegt, 47 Abschnitte ganz sperren, an 118 weiteren Stellen musste das Tempo der Bahnen deutlich verringert werden.

Mittlerweile gibt es laut Deutscher Bahn noch 31 Sperrungen und 124 Passagen mit einem Tempolimit, das teilweise nur die halbe Geschwindigkeit erlaubt.

Beton-Schwellen als Ursache für Unglück in Garmisch-Partenkirchen

Mitte August hatte die Bahn mitgeteilt, dass erste Erkenntnisse aus technischen Gutachten den Verdacht nahegelegt hatten, dass an den Schwellen ein Herstellerfehler vorliege. "Die Schwellen weisen teilweise Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit auf." Überall wo Auffälligkeiten bei der Untersuchung von 200.000 Schwellen festgestellt wurden, habe man bereits etwa mit Langsam-Fahrstellen reagiert: "Umleitungen, längere Fahrzeiten oder auch Schienenersatzverkehr lassen sich durch die Arbeiten nicht vermeiden."

Anfang Juni war ein Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München entgleist. Fünf Menschen starben, darunter ein 14-Jähriger. 16 Menschen wurden schwer verletzt, etwa 50 leicht. Bei der Suche nach einer möglichen Ursache gerieten auch die Betonschwellen in den Fokus.

Hoch ausgelastete Strecken haben Vorrang

Ziel ist es laut Bahn, fast alle Strecken bis Jahresende wieder befahrbar zu machen. Der Austausch werde sich jedoch bis 2023 hinziehen. Betroffen sind schwerpunktmäßig die Bundesländer Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Bahn geht von Kosten im dreistelligen Millionenbereich aus.

Bei den Arbeiten hätten zunächst die Strecken Vorrang, die besonders hoch ausgelastet und für den Fern-, Regional- und Güterverkehr im gesamten Netz von großer Bedeutung seien. Die Problemstrecken ziehen sich teilweise über sechs Kilometer, andere sind nur 100 Meter lang. Der Bahnverkehr muss aber auch bei den kurzen Strecken oft größere Umleitungen fahren.

Vorrang für Kohle- und Öltransporte

Der Austausch trifft das Bahnnetz in einer ohnehin extrem angespannten Lage. Wegen Niedrigwassers können viele Schiffe nicht fahren und Industrie und Gewerbe wollen auf die Schiene ausweichen. Diese ist aber ohnehin überlastet, wozu auch Militärtransporte im Zuge des Ukraine-Krieges sowie das an vielen Stellen ohnehin marode Netz beitragen. Zudem leidet auch die Bahn unter Personalmangel.

Zum Herbst und Winter setzt die Bundesregierung außerdem verstärkt auf Kohle- und Öl-Transporte für Kraftwerke, da weniger Gas zur Strom-Erzeugung eingesetzt werden soll. Diese Transporte erhalten Vorrang.

Verwendete Quellen
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