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Amsterdam will Ende des Cannabis-Tourismus einläuten


Bürgermeisterin will durchgreifen
Amsterdam plant Ende des Cannabis-Tourismus

Von t-online, wan

Aktualisiert am 02.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Coffeeshop in Amsterdam: Die Stadtverwaltung will Touristen jetzt verbannen.Vergrößern des BildesCoffeeshop in Amsterdam: Die Stadtverwaltung will Touristen jetzt verbannen. (Quelle: ANP/imago-images-bilder)
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In Amsterdam beabsichtigt die Bürgermeisterin dem Cannabis-Tourismus einen Riegel vorzuschieben. Widerstand kommt aber aus dem Stadtparlament.

Die Niederlande sind bekannt für Tulpen, Käse und ihre Küsten. Nicht wenige Touristen kommen aber auch wegen der Coffeeshops, in denen sie bislang Cannabis und daraus gefertigte Produkte erwerben konnten. Vor allem Amsterdam ist bekannt für diese Läden. Jetzt soll damit aber Schluss sein.

Die Bürgermeisterin der Stadt, Femke Halsema, will jetzt Touristen aus diesen Einrichtungen verbannen – zumindest temporär. Damit wendet sie ein landesweites Gesetz gegen Ausländer in Coffeeshops an, von dem ihre Stadt aber bislang noch ausgenommen wurde. Diese Sonderrolle – genannt i-Kriterium – soll jetzt ein Ende haben.

Lokalpolitiker nicht überzeugt

Widerstand kommt von Ladenbesitzern, aber auch Lokalpolitikern. Der Stadtrat hatte vergangene Woche über das Thema debattiert. Eine Mehrheit erklärte nach Angaben der niederländischen Nachrichtenseite "Dutchnews.nl", gegen eine Verbannung stimmen zu wollen.

Nach einem Bericht des britischen "Guardian" will die Bürgermeisterin gegen den Sektor der weichen Drogen, Belästigungen durch Touristen und Drogenkriminalität vorgehen. Zwar sind Verkauf und Gebrauch der Drogen in den Shops toleriert, der kommerzielle Handel aber nicht. Das könne zu Käufen von kriminellen Banden führen.

Fatihya Abdi, Politikerin der Labour PvdA, sagte laut "Dutchnews.nl", die größte Partei werde den Vorschlag der Bürgermeisterin nicht unterstützen, weil es keine "ausreichenden Garantien" gebe, dass die Stadt den Straßenhandel reduzieren und die Straßen besser überwachen würde.

Sheher Khan, Ratsmitglied und Vorsitzender der Denk-Partei, fügte hinzu, dass es keine solide Begründung dafür gebe, dass weiche Drogen den Handel mit harten Drogen nach sich ziehen. Seine Partei ist in erster Linie besorgt, dass die Nachfrage nach Cannabis anhalten wird, was zu mehr Straßenhandel führen würde.

"Einwohner haben etwas Besseres verdient"

Andere aber stimmen der Bürgermeisterin zu, darunter die Mitte-Rechts-Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD), die vor zwei Jahren ein Verbot vorgeschlagen hatte. "Es ist einer der wenigen 'Knöpfe', die wir auf lokaler Ebene bedienen können, um die Belästigung in der Innenstadt einzudämmen und unser Drogen-Image zu verändern", sagte die örtliche Parteivorsitzende Claire Martens dem britischen "Observer". "Amsterdam ist dafür zu schön und die Einwohner haben etwas Besseres verdient."

Am Ende der nächtlichen Parlamentsdebatte sagte Halsema laut "dutchnews.nl", dass sie nicht aufgegeben habe und immer noch entschlossen sei, die "illegale Hintertür" von Coffeeshops anzugehen: "Meine lieben Freunde, das brodelt", wird sie zitiert. "Wir lassen das i-Kriterium in euren Köpfen köcheln." Am Mittwoch findet die Abstimmung statt.

Schon im Januar hatte die Stadtverwaltung angekündigt, bei den Coffeeshops durchzugreifen. Allerdings wartete man auf die Zustimmung des Stadtparlaments. In Amsterdam gibt es 166 Coffeeshops, die Mehrzahl soll Touristen als Kunden haben.

Verwendete Quellen
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