Nigeria: Vier Tote nach Angriff auf Konvoi der US-Botschaft

Im Südosten Nigerias haben Bewaffnete einen Konvoi der US-Botschaft angegriffen. Vier Menschen wurden getötet.

Eine Autokolonne der Vereinigten Staaten wurde am Dienstag im afrikanischen Land Nigeria attackiert. Vier Menschen, darunter zwei Mitarbeiter der US-Botschaft und zwei Polizisten, wurden getötet, wie die örtliche Polizei und US-Behörden mitteilten. Ihre Leichen sowie ihre Fahrzeuge seien in Brand gesetzt worden. Drei weitere Personen wurden offenbar von den Angreifern entführt.

Der Anschlag auf den Konvoi ereignete sich entlang einer Hauptverkehrsstraße in der Gemeinde Ogbaru im südöstlichen Bundesstaat Anambra. Die getöteten Konsulatsmitarbeiter waren nach Angaben des Weißen Hauses keine US-Bürger. "Es waren keine US-Bürger beteiligt, und daher wurden auch keine US-Bürger verletzt", sagte John Kirby vom Nationalen Sicherheitsrat der USA.

Tochukwu Ikenga, der örtliche Polizeichef, teilte mit, dass ein Team von Sicherheitskräften zum Tatort entsandt worden war, aber erst eintraf, nachdem die Angreifer mit zwei weiteren Polizeibeamten und einem der Fahrer entkommen waren.

USA: "Die Sicherheit unseres Personals steht immer an erster Stelle"

Das US-Außenministerium erklärte, dass der Angriff gemeinsam mit den Behörden vor Ort untersucht werde. "Die Sicherheit unseres Personals steht immer an erster Stelle, und wir treffen umfangreiche Vorsichtsmaßnahmen, wenn wir Reisen vor Ort organisieren", hieß es in einer Erklärung. Warum der Konvoi die Reise in Anambra, einer Krisenregion unter anderem wegen separatistischer Gewalt, unternommen hatte, war zunächst nicht klar.

Für den Anschlag wird eine nationalistische Separatistengruppe verantwortlich gemacht, die sich "People of Biafra" (das indigene Volk von Biafra) nennt. Die Gruppe strebt in Nigeria eine Wiederherstellung der Republik Biafra an, eines Landes, dass sich vor dem nigerianischen Bürgerkrieg zwischen 1967 und 1970 von Nigeria abspaltete, sich aber später durch den Druck des Militärs wieder anschloss.

Nigeria ist mit mehr als 200 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land, die größte Volkswirtschaft und auch der wichtigste Ölproduzent Afrikas. Nach Angaben der Weltbank leben dort mehr als 80 Millionen Menschen unter der Armutsgrenze.