Italien: Youtuber "TheBorderline" rasen offenbar mit SUV – Kleinkind tot

Der Fall empört Italien: Eine Gruppe von jungen Youtubern soll für ein Video rücksichtlos gefahren sein. Es endete in einem tödlichen Unfall.

Ein tödlicher Verkehrsunfall mit einer Gruppe von jungen Youtubern sorgt in Italien für Aufsehen und Empörung. Bei einem Zusammenstoß am Mittwoch etwas außerhalb von Rom kam ein fünf Jahre alter Junge ums Leben. Seine dreijährige Schwester und die Mutter wurden schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht, wie Medien übereinstimmend berichteten.

Der Kleinwagen der Familie war auf einer Straße in einem Wohngebiet mit einem Luxus-Geländewagen kollidiert. Das Kindergartenkind starb nach der Einlieferung ins Krankenhaus.

Youtuber-Gruppe wollte offenbar Video drehen

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den mutmaßlichen Fahrer wegen des italienischen Straftatbestands der Tötung im Straßenverkehr, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. Den SUV eines italienischen Sportwagenherstellers haben die jungen Leute den bisherigen Erkenntnissen nach geliehen, um damit Youtube-Videos zu drehen.

Wie der italienische Ableger des Portals "Wired" berichtet, plante die Gruppe, die sich "TheBorderline" nennt, eine sogenannte Challenge zu absolvieren: Die vier jungen Italiener wollten 50 Stunden lang fahren und sich dabei abwechseln. Die Gruppe drehte demnach bereits bevor sie losfuhren ein kurzes Video, in dem einer von ihnen die Motorhaube küsste. Das Video wurde mittlerweile gelöscht.

Auf dem Youtube-Kanal veröffentlichte die Gruppe bereits eine große Zahl an Videos, erreichte damit Hunderttausende Menschen. In dem jüngst hochgeladenen Video etwa verbrachten die jungen Erwachsenen 24 Stunden auf einem Minifloss:

Fuhren die Youtuber wegen einer Challence zu schnell?

Es gibt den Verdacht, dass die Youtuber rücksichtslos und zu schnell fuhren. Auf der Straße seien laut Ansa keine Bremsspuren zu sehen gewesen. Die Polizei beschlagnahmte die Mobiltelefone der Insassen des SUV, durch die die Gruppe möglicherweise abgelenkt waren.

Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri sprach der Familie des Opfers sein Beileid aus. Am Tag nach dem Unfall überwog bei Politikern die Empörung über das Verhalten der Youtuber. Viele mahnten, dass Online-Challenges immer wieder lebensgefährlich sein könnten und schlugen härtere Strafen aber auch bessere Aufklärung vor.