USA: Mann nach 28 Jahren aus Todestrakt entlassen

Knapp 30 Jahre lang stritt Barry Lee Jones seine Schuld ab, während er in Arizona im Todestrakt saß. Nun wurde sein Fall neu aufgerollt – und er freigelassen.

Im US-Bundesstaat Arizona ist ein 64-Jähriger nach fast 28 Jahren aus der Todeszelle im Gefängnis frei gekommen, berichten US-Medien übereinstimmend. Barry Lee Jones wurde 1994 wegen sexuellem Missbrauch und Mordes an der vierjährigen Tochter seiner Lebensgefährtin verurteilt. Während der fast drei Jahrzehnte im Gefängnis stritt er seine Schuld immer wieder ab.

Ein Richter hob das Urteil nun auf und Jones wurde am Donnerstag frei gelassen. Bundesverteidiger erklärten, der 64-Jährige sei zu Unrecht verurteilt worden, weil seine vom Gericht und vom Staat bestellten Anwälte im Strafprozess und in der Berufung damals nicht kompetent genug gewesen seien, berichtet die "Washington Post".

Seine Verurteilung wegen Mordes und sein Todesurteil wurden aufgrund einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft aufgehoben. Demnach bekannte sich Jones wegen Mordes zweiten Grades schuldig, weil er die Vierjährige in der Nacht vor ihrem Tod nicht ins Krankenhaus gebracht hatte. Er wurde dem Bericht zufolge aufgrund der geringeren Anklage erneut verurteilt – zu 25 Jahren Haft. Aufgrund seiner bereits abgesessen Zeit wurde er nun freigelassen.