"Niemals legitimer Protest" Roth mit Flüssigkeit übergossen – Verdächtige gefunden
Eine Frau hat die Grünen-Politikerin Claudia Roth bei einer Veranstaltung mit einem Getränk übergossen. Nun hat die Polizei die Verdächtige ermittelt.
Nachdem Kulturstaatsministerin Claudia Roth bei einem Festspielbesuch in Landshut von einer Frau mit einem Getränk überschüttet wurde, hat die Polizei eine Verdächtige ermittelt. Dabei handele es sich um eine 58-Jährige aus der Region, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Der Tatvorwurf lautet Beleidigung. Zu einem Motiv habe sich die Verdächtige bislang nicht geäußert.
Die Kripo stützte sich den Angaben nach bei ihren Ermittlungen auch auf Hinweise von Zeugen, die den Vorfall am Sonntagnachmittag gefilmt und fotografiert hatten. Roth war nicht verletzt worden.
"Niemals legitimer Protest"
Die Grünen-Politikerin saß bei der Premiere des Historienspiels "Landshuter Hochzeit 1475" auf der Ehrentribüne, als sie attackiert wurde. Die Täterin verschwand danach zunächst unerkannt in der Zuschauermenge. "Angriffe gegen Politikerinnen und Politiker sind niemals legitimer Protest, sondern stehen immer außerhalb unseres demokratischen Grundkonsens", sagte Roth am Montag zu dem Vorfall.
Mit welcher Flüssigkeit die Frau Roth übergoss, war zunächst unklar. Womöglich sei es Wasser gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Roth habe nach dem Vorfall relativ schnell die Veranstaltung verlassen. Die 68-Jährige gehörte wie etwa Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zu den Ehrengästen des Festspiels, das Zehntausende Besucher verfolgten.
Bei dem mittelalterlichen Historienspektakel wird die Vermählung der polnischen Prinzessin Hedwig mit Herzog Georg dem Reichen von Bayern-Landshut nachempfunden. Die "Landshuter Hochzeit 1475" ist 2018 in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Unesco-Kulturerbes aufgenommen worden.
- Nachrichtenagentur dpa